Der Basler Bürgergemeinderat hat entschieden, dass Frauen in Zukunft in allen Zünften der Stadt Basel, in den Vorstadtgesellschaften Grossbasels und in den Drei Ehren-Gesellschaften Kleinbasels aufgenommen werden können. Der Rat überwies einen Auftrag der SP mit 20 zu 16 Stimmen bei zwei Enthaltungen. Auch wenn damit die Männerbastion noch nicht definitiv gefallen ist, setzt der Bürgergemeinderat damit ein deutliches Zeichen.
Der Entscheid polarisiert und sorgt für heisse Diskussionen - so auch zwischen LDP-Grossrat Raoul Furlano und SP-Grossrätin Danielle Kaufmann. Das Regionaljournal Basel bat die beiden Basler Parlamentarier zu einem Streitgespräch an einen Tisch.
Raoul Furlano sagt:
- «Trotz Genderfragen bleibt ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau.»
- «Zünfte mit zum Teil über 700-jähriger Tradition sollen selbstbestimmt bleiben.»
Danielle Kaufmann sagt:
- «Männer verteidigen ihr Privileg, sich in den Zünften vernetzen zu können.»
- «Zünfte sind keine privaten Vereine und unterstehen deshalb dem Gleichstellungsgebot der Kantonsverfassung.»