Seit 1980 unterstützt der Club 200 den FC Luzern finanziell. Pro Jahr kommen durch die Mitglieder - vor allem Unternehmer aus der Region - rund 1 Million Franken zusammen. Präsidiert wird der Donatorenclub seit knapp sechs Jahren von Reto Niederer. Er ist Geschäftsführer der Jules Häfliger AG.
SRF News: Die letzten Wochen ging es beim FC Luzern turbulent zu und her, wie schon des Öfteren in den letzten Jahren. Machen diese Unruhen Sie als Präsident des Club 200 wütend?
Reto Niederer: Wütend ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber man macht sich sicher Gedanken, wie es mit dem FCL weitergehen soll. Der Club 200 steht aber immer hinter dem FC Luzern, auch in dieser schwierigen Situation. Immer wieder gibt es Turbulenzen, immer wieder gibt es ein Auf und Ab. Das kennt man vom Fussball.
Der Club 200 ist ein wichtiger Rückhalt für den FCL, vor allem auch finanziell. Gibt es Gönner innerhalb des Vereins, die nach solchen Unruhen kein Geld mehr sprechen wollen?
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es so etwas nicht gebe. Logisch haben wir Mitglieder, die auch an mich herantreten, genau mit diesem Anliegen. Ich glaube aber, dass man den Zweck des Club 200 immer im Blickpunkt behalten muss und der ist die Unterstützung des FC Luzern. Es wäre der falsche Weg so Druck aufzusetzen, vor allem weil wir uns nicht in die Politik des Clubs einmischen.
Was läuft in euren Augen falsch, dass der FCL nicht zur Ruhe kommt?
Das ist eine ganz schwierige Frage. Wenn ich ein Patentrezept hätte, würde ich es rausgeben. Ein Problem ist sicher, dass es vielfach um Personen geht und nicht um die Sache selbst. Oft drängen sich einzelne Personen in den Vordergrund. Es sollten alle mitreden dürfen, auch wir als Sponsoren. Aber ich glaube, dass viele Leute bei den Entscheidungen mitreden. Genau kann ich die Abläufe von Aussen aber nicht beurteilen. Wenn ich aber namhafte Abgänge in meiner Firma hätte, dann müsste ich mich als Unternehmer schon hinterfragen.
Hört man eigentlich beim FCL auf die Meinung des Club 200?
Ja, ich denke schon. Wir sind natürlich auch in der guten Lage, dass wir vom FC Luzern immer informiert werden. Im Gegensatz zu früher können wir aber nicht direkt Einfluss nehmen, da zum Beispiel kein Vorstandsmitglied aus dem Donatorenclub mehr beim FC Luzern vertreten ist. Heutzutage agieren wir im Hintergrund und wirken unterstützend.
Das Gespräch führte Karin Portmann.