Das Road-Movie «Nomadland» von Regisseurin Chloé Zhao hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Zhao holte für den Film auch die Regie-Trophäe, erst als zweite Frau in der Geschichte der Preisverleihung.
Sie erzählt in dem auf einem Sachbuch basierenden Film die Geschichte einer 60-Jährigen, die sich nach dem Tod ihres Mannes mit prekären Jobs über Wasser hält und als moderne Nomadin im Wohnwagen durch die USA zieht.
Sacha Baron Cohen holte zwei Golden Globes
In der Komödien-Sparte siegte die bissige Gesellschaftssatire «Borat Subsequent Moviefilm» mit dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen, der auch den Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie erhielt.
Wie schon 2006 war der Brite durch die USA gereist, kam mit Menschen ins Gespräch und verwickelte sie in mitunter komische oder auch entlarvende Situationen. Sein erster «Borat»-Auftritt hatte ihm ebenfalls die Trophäe eingebracht.
Jodie Foster überraschte
In der Sparte «Beste Nebendarstellerin» ging die Trophäe überraschend an Jodie Foster (58) für ihre Nebenrolle in dem Polit-Thriller «The Mauritanian». Sie küsste vor Freude ihre Partnerin vor laufender Zoom-Kamera. Eine Premiere für die sonst eher verschlossen geltende Schauspielerin.
«The Crown» räumte vier Preise ab
In den Serien- und Fernsehfilm-Kategorien war die britische Königshaus-Serie «The Crown» mit vier Preisen die grosse Abräumerin des Abends. Auszeichnungen gab es als beste Dramaserie, für Josh O’Connor (Prinz Charles) und Emma Corrin (Prinzessin Diana) als beste männliche sowie weibliche Drama-TV-Rolle. Ausserdem gewann Gillian Anderson, die Margaret Thatcher verkörperte, den Globe für die beste TV-Nebenrolle.
Netflix dominierte
Die Serie läuft beim Streaminganbieter Netflix, einem der grossen Gewinner der Verleihung. Mit «The Queen's Gambit» hat der Dienst auch die beste Miniserie des Jahres im Angebot. Anya Taylor-Joy spielt darin ein Schachgenie und gewann dafür den Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie.
Ebenfalls bei Netflix laufen «I Care a Lot», deren Hauptdarstellerin Rosamund Pike als betrügerische Anwältin den Preis für die beste weibliche Hauptrolle in einer Komödie gewann.
Chadwick Boseman gewann posthum
Und Chadwick Boseman wurde für seine Darstellung in «Ma Rainey’s Black Bottom» ein halbes Jahr nach seinem Krebstod posthum als bester Schauspieler in einem Drama ausgezeichnet. Seine Witwe Taylor Simone Ledward nahm unter Tränen den Golden Globe entgegen.
US-Schauspielerin und Sängerin Andra Day (36), die in «The United States vs. Billie Holiday» die Jazz-Sängerin Billie Holiday verkörpert, wurde zur besten Drama-Darstellerin gekürt.
In der Kategorie «Bester nicht-englischsprachiger Film» gewann das Familiendrama «Minari» von US-Regisseur Lee Isaac Chung, der darin seine eigenen Erfahrungen als Kind südkoreanischer Einwanderer im ländlichen US-Staat Arkansas einbringt.