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Gondel-Boom in Grindelwald Daniel Zihlmann: «Ich hätte 1500 Gondeln verkaufen können»

Die Männlichenbahn hat ihre alten Gondeln verkauft. Die Nachfrage war gross.

230 meist rote Vierergondeln fuhren über 40 Jahre in Grindelwald auf den Männlichen und wieder retour ins Tal. Seit Ende März steht die Bahn still. Sie wird rückgebaut und durch eine neue, moderne Bahn ersetzt. Die Gondeln wurden demontiert, auf dem grossen Parkplatz vor der Bahn in Reih und Glied aufgestellt und von ihren Käuferinnen und Käufern bereits abgeholt. Rund 200'000 Franken nahm die Männlichenbahn damit ein.

Interesse aus dem Ausland

«Das Interesse war riesig», sagt Geschäftsführer Daniel Zihlmann. Er hätte rund 1500 Gondeln verkaufen können. Die meisten Männlichen-Gondeln bleiben in der Schweiz. Einige seien nach Frankreich und Deutschland gereist, eine sogar nach Kopenhagen. «Der Käufer ist selber mit Auto und Anhänger vorgefahren, hat seine Gondel abgeholt und ist gleich wieder zurück nach Dänemark», so Zihlmann.

Ein Russe wollte die ganze Bahn kaufen.
Autor: Daniel Zihlmann Geschäftsführer Männlichenbahn

Auch aus den USA hätten sich Fans gemeldet und er hätte sogar die ganze Männlichenbahn nach Russland verkaufen können. Doch die alte Seilbahn lasse sich nicht demontieren und anderswo wieder aufbauen. Zudem, sagt Daniel Zihlmann, wäre solch ein Transport viel zu aufwendig. Mehrere hundert Tonnen Material hätten verpackt werden und für die 230 Gondeln hätten vielleicht 20 Sattelschlepper fahren müssen.

Die letzte Gondel bleibt

Von den 230 Gondeln sind zur Zeit fünf noch in Grindelwald. Zwei rollstuhlgängige werden nach Österreich transportiert und fahren dort auf einer gleichen Bahn weiter. Eine Gondel erhält das Verkehrshaus in Luzern, eine wartet auf ihren Besitzer. Bis er aus den Ferien retour ist. «Gondel Nummer 230, die letzte, bleibt bei uns», sagt Daniel Zihlmann.

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