Das Emmental und besonders Lützelflüh sind eng mit Jeremias Gotthelf, eigentlich Albert Bitzius, verbunden. In Lützelflüh arbeitete der grosse Schweizer Schriftsteller von 1831 bis zu seinem Tod 1854 als Pfarrer. In Lützelflüh entstanden seine bekannten Romane und er schrieb auch Kalendergeschichten und Beiträge für die Zeitung.
Heute hält das Gotthelf-Zentrum die Erinnerung an den Pfarrer und Schriftsteller wach. Dieses wurde im August 2012 im alten Pfarrhaus von Lützelflüh eröffnet und gilt seither als Kompetenzzentrum zu Gotthelf. Es zählt jährlich rund 5000 Besucherinnen und Besucher.
Ehrenamtliche Arbeit
Nach all den Jahren immer noch dabei sind die ehemaligen Initianten und Mitbegründer des Zentrums. Alle sind längst pensioniert, arbeiten ehrenamtlich und haben die Aufgaben im und ums Museum untereinander aufgeteilt.
«Um die Zukunft des Gotthelf-Zentrums längerfristig zu sichern, ist nun ein Generationenwechsel nötig», sagt Heinrich Schütz vom Leitungsteam. Darunter verstehen die Mitbegründer, dass die Zentrumsleitung professionalisiert wird. Ihnen schwebt ein Geschäftsführer vor, in Teilzeit. «Um jemanden anzustellen, reicht das Geld aber nicht», sagt Schütz.
Kantonsgeld bisher ausgeschlossen
Deshalb ist das Gotthelf-Zentrum an den Kanton Bern gelangt. Er möge die Rahmenbedingungen verbessern, so dass das Museum an Geld aus der Kulturförderung kommt.
Kulturförderbeiträge erhielt das Museum bisher nicht. Diese Restriktion geht auf das Jahr 2010 zurück. Damals entschied der bernische Grosse Rat, mit Geldern aus dem Lotteriefonds den Aufbau des Zentrums zu finanzieren – als Ausnahme. Im Gegenzug verfügte das Parlament, weitere Kantonsbeiträge an den Betrieb des Gotthelf-Zentrums seien «ausdrücklich ausgeschlossen».
Entscheid im Herbst
«Wegen diesem Passus macht uns der Kanton Bern nun das Leben schwer», so Heinrich Schütz. Das bernische Kantonsparlament wird voraussichtlich in der Septembersession darüber befinden, ob es seine Bedingung von vor acht Jahren lockern, oder daran festhalten will.