An Allerheiligen besuchten Hunderte von Menschen den Ostfriedhof in der Stadt St. Gallen. Die Gründe für einen Besuch sind sehr unterschiedlich: vom innigen Bedürfnis einem Verstorbenen nahe zu sein, über der Aufrechterhaltung einer Familientradition, bis hin zur Gelegenheit Freunde und Verwandte zu treffen.
Ich habe soeben meinen Bruder und seine Frau getroffen, dabei haben wir überhaupt nicht abgemacht. Jetzt gehen wir zusammen etwas trinken.
Wer auf dem Friedhof an Allerheiligen alleine sein möchte, der muss früh dort sein. Ab zehn Uhr treffen immer mehr Menschen ein. Alphörner beschallen das Gelände. Es finden Gedenkfeiern statt, vor dem Friedhof werden heisse Marroni angeboten.
Ich bin gekommen, um die Alphörner zu hören. Den Grabbesuch bei meinem verstorbenen Ehemann mache ich am Nachmittag auf einem anderen Friedhof.
Die Angehörigen bringen verschiedene Sachen mit, die sie auf den Gräbern platzieren. Die Blumengeschäfte der Umgebung verkaufen direkt vor dem Friedhofeingang Blumengestecke, einzelne Blüten, Kerzen und Engel aus Porzellan.
Wir gestalten das Grab so, wie es unserer Mutter gefallen hätte. Sie hatte immer einen ausgezeichneten Geschmack.