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Grabstein im Friedental Polnischer Holocaust-Retter wird in Luzern geehrt

Der polnische Präsident Andrzej Duda legte auf dem neu erstellten Grab von Konstanty Rokicki einen Kranz nieder.

In seiner Rede vor Überlebenden erinnerte Duda an die dramatische Zeit des Zweiten Weltkrieges. Er nannte Rokicki einen hellen Stern am Schwarzen Himmel.

Als Mitarbeiter der polnischen Exilregierung auf der Botschaft in Bern habe Rokicki massgeblich mitgewirkt, um hunderte Juden vor dem Abtransport in Konzentrationslager zu retten, heisst es in einer Mitteilung. Um ihm einen würdigen Erinnerungsort zu geben, wurde auf dem Friedhof Friedental ein Grabstein aufgestellt.

Als Mitglied der sogenannten «Berner Gruppe» hatte Rokicki geholfen, den Verfolgten falsche Pässe auszustellen, damit sie ins Ausland fliehen konnten. Rokicki stellte laut der polnischen Botschaft in Bern mit Hilfe seines jüdischen Untergebenen Juliusz Kühl in den Jahren 1942 bis 1943 paraguayische Reisepässe für 2200 vom Tode bedrohte Juden aus.

Die Pässe hätten schätzungsweise 700 bis 800 Menschen das Leben gerettet. Der polnischen Botschaft sei rund die Hälfte von ihnen bekannt. Mindestens 20 der Geretteten lebten noch. Rokicki starb 1958 in Luzern.

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