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Ein Plakat mit einer knapp bekleideten Frau und und der Aufschrift Grand Casino Baden
Legende: Die Frau als Blickfang soll in Aarau Werbung machen für das Grand Casino als «House of Entertainment». SRF/Stefan Ulrich

Grand Casino Baden Werbung mit Plakaten polarisiert

Freizügig gekleidete Frauen in aufreizenden Posen. Das Casino holt eine alte Plakatkampagne hervor und eckt an. Detlef Brose, CEO des Casinos, erklärt im Gespräch, warum er mit der Kritik wegen Sexismus nicht einverstanden ist und warum er seine Werbung innovativ findet.

SRF News: Sie fahren momentan die grosse Herbst-Werbekampagne und verwenden dazu die gleichen Plakate wie 2012. Man sieht sehr leicht bekleidete Frauen. Warum immer wieder dieses Motiv in den Werbekampagnen des Grand Casinos?

Wir haben die Kampagne 2012 entwickelt und 2013/14 gefahren. Schon 2015 haben wir eine neue Kampagne gefahren, mit dem Soul-Sänger Seven. Und jetzt wollten wir mal wieder auf unser Angebot «House of Entertainment» aufmerksam machen und haben deshalb diese Kampagne noch einmal verwendet, die in vier Sujets genau das widerspiegelt.

Man könnte auch sagen, dass Casino hat kein Geld, um eine wirklich gute, vielleicht auch mal eine innovative Kampagne zu machen?

Die Plakat-Kampagne ist nach unserer Ansicht sehr innovativ, sehr spannend. Sie erzählt genau das, was wir im Hause machen. Nämlich eine Mischung aus Spiel, hochwertiger Gastronomie, Entertainment, Events, was wir seit vielen Jahren erfolgreich anbieten.

Unsere Werbung ist sehr, sehr gelungen.
Autor: Detlef Brose CEO Grand Casino Baden

Zehn Prozent unseres Werbebudgets geht über die Image-Plakate, diese werden zweimal geschaltet. Ich glaube, es wäre auch Geldverschwendung, wenn man alle zwei Jahre eine neue Kampagne machen würde.

Es sind die Plakate, die man von aussen wahrnimmt, auch wenn sie nicht der Hauptteil Ihrer Werbung sind, wie Sie sagen. Sie sagen, es sei innovative Werbung. Aber diese Werbung war immer wieder in der Kritik. Das Motiv sind Frauen in aufreizenden Posen. Sie haben dafür auch schon einen Rüffel der Kommission für Lauterkeit in der Werbung erhalten. Jetzt wieder Plakate, auf denen eine Frau aufreizend Essen serviert . Man könnte das so interpretieren, dass Frauen zum Vernaschen da sind. Also eher sexistisch als innovativ.

Wir sind der Meinung, dass unsere Werbung sehr, sehr gelungen ist. Es ist richtig, dass es mal eine Beanstandung gegeben hat. Die ist jetzt aber über zehn Jahre her. Die hat auch gar nichts mit der jetzigen Kampagne zu tun.

Aber es war auch eine Frau abgebildet auf einem Plastik-Delphin in einer sexuellen Pose, das gehörte ja auch zu diesem Motiv.

Das ist jetzt eine neue Kampagne. Damals haben wir auf etwas anderes hingewiesen. Mit der Kampagne von 2012 und jetzt wieder, weisen wir auf das House of Entertainment hin. 2013 gab es übrigens gegen diese Kampagne auch eine Beschwerde. Diese wurde aber von der Lauterkeitskommission abgewiesen mit der ganz klaren Begründung, dass wir mit diesen Sujets auf unsere Produkte hinweisen. Da war also keinerlei Beanstandung. Deshalb sehen wir keinen Grund, diese Plakat-Kampagne zurückzuziehen oder abzuändern.

Auf sozialen Medien habe ich aber jetzt wieder Kommentare gelesen, es sei keine gute Kampagne. Das hat mit dem aktuellen Umfeld zu tun. Sexuelle Übergriffe sind ein grosses Thema, es läuft die «Me too»-Kampagne, die um die Welt geht. Man empört sich über sexuelle Übergriffe. Und genau in diese Diskussion platzen Sie mir Ihrer Kampagne, die man eben von gewisser Seite her als plump, billig und sexistisch anschaut. Unglücklicher und dümmer kann ein Timing ja nicht sein.

Unsere Gäste stehen seit Jahren mit positiven Feedbacks zu unserer Kampagne. Ich sage ganz klar, dass natürlich auch das Grand Casino Baden hinter Aktionen wie «Me too» steht, welche sich ganz klar gegen Gewalt richten, gegen sexistische Gewalt in diesem Fall. Aber dabei einen Bezug zu sehen, zu unserer sehr, sehr attraktiven Kampagne finde ich ein bisschen weit hergeholt. Viel richtiger finde ich, dass unsere Plakat-Kampagne damit gar nichts zu tun hat.

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