Es gibt Menschen, die wohnen mit 84 Jahren im Altersheim, sind auf externe Hilfe angewiesen und sind froh, wenn sie noch einige Meter gehen können. Ganz anders Werner Steiner aus Frutigen: Er nimmt im Alter von 84 Jahren noch den GP von Bern unter die Füsse, dies bereits zum 38. Mal, er hat keine einzige Teilnahme verpasst.
Heute ist Werner Steiner der älteste Teilnehmer, der die 16 Kilometer absolviert. «Ich habe das Gefühl, dass ich für mein Alter noch einigermassen im Schuss bin, heute bin ich einfach langsamer als früher», sagt er.
Mit längeren Läufen begann Werner Steiner erst mit 41 Jahren, vorher machte er viele andere Sportarten wie Fussball, Velofahren oder Langlauf.
Es bringt nichts, beim Rosengarten wie eine Rakete zu starten.
Mittlerweile hat der Oberländer weit über 100 Läufe in der ganzen Schweiz absolviert. «Man muss seine eigenen Fähigkeiten immer richtig einschätzen, es bringt mir nichts mehr, beim Rosengarten zu starten wie eine Rakete, wenn ich dann am Aargauerstalden nicht mehr raufkomme.» Das Training hat er auf ein Minimum reduziert, Steiner läuft in der Woche noch zweimal eine halbe Stunde.
Die Lust auf den GP packe ihn jeden Frühling wieder aufs Neue, sagt er. Dann beginne er mit dem Training, bessere Laufzeiten werde er jedoch nie mehr erreichen. Letztes Jahr sei kurz hinter ihm der Besenwagen gekommen. «Da dachte ich, vielleicht ist jetzt dann mal der Zeitpunkt gekommen, um aufzuhören.»