Vor drei Jahren wälzten sich aus der Val Parghera mehrere hunderttausend Kubikmeter Erdmaterial zu Tal und verschütteten die Kantonsstrasse zwischen Chur und Domat/Ems. Verschont blieben die Bahngleise und die Autobahn A13. Erste Schutzbauten und Provisorien, darunter eine Notbrücke auf der Kantonsstrasse, wurden für insgesamt 13 Millionen Franken erstellt. Das am Montag in Angriff genommene System von längerfristigen Schutzwerken kostet 17 Millionen Franken. Bezahlt wird es wie schon die ersten Bauten hauptsächlich vom Bund und vom Kanton Graubünden. Der Schutz solle auf Ereignisse ausgelegt werden, die in den nächsten 100 Jahren zu erwarten seien, teilten die Kantonsbehörden mit. Denn obschon sich die Rüfe in den vergangenen zwei Jahren ruhig verhielt, werden noch grossen Mengen an abgehendem Erdmaterial erwartet.
Volumen des Geschiebesammlers verzehnfacht
Das neue Schutzbautensystem umfasst Massnahmen am Kegelhals, im Gerinne und am unteren Kegelrand der Val Parghera. Der Schutzdamm soll hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen, während der Unterhalt des Bauwerks mit einem grossen Durchlass optimiert werden soll. Das Herzstück der Vorrichtungen bildet der neue Geschiebesammler auf Höhe der Kantonsstrasse. Er besitzt mit 170'000 Kubikmetern ein zehn Mal grösseres Rückhaltevolumen als bisher, weist eine Höhe von zehn Metern und eine Länge von 300 Metern auf. Zum Projektabschluss sind Rekultivierungen und Ersatzaufforstungen geplant, um die Bauwerke ins Landschaftsbild zu integrieren.