Schon am ersten Juli hätten die ersten Asylbewerber in Laax eintreffen sollen. Der Laaxer Gemeindepräsident Toni Camathias bestritt hingegen, dass es soweit kommen wird, wie er gegenüber dem «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF sagte: «Aufgrund der Planungszone werden wir das Baugesuch der Regierung sistieren müssen».
Die Kantonsregierung hatte immer bestritten, dass ein Baugesuch überhaupt nötig ist. Die Gemeinde hatte jedoch darauf gepocht, worauf der Kanton Graubünden dann doch ein Gesuch einreichte.
In den Kampf gegen das Asylzentrum hatte sich zuvor auch eine Investorengruppe rund um die Verantwortlichen von Gemeinde und Bergbahnen eingeschaltet. Diese kündigte an, das Gebäude kaufen zu wollen. Die Kantonsregierung hielt jedoch am Mietvertrag fest.
Kanton akzeptiert Manöver nicht
Die Planungszone gilt für maximal zwei Jahre. Die Regierung wird das neuste Manöver der Gemeinde Laax anfechten. Damit muss sich nun das Verwaltungsgericht mit dem Asylzentrum beschäftigen.
Aus dem geplanten Eröffnungstermin anfangs Juli wird also nichts. Der Rechtsstreit dürfte einige Monate dauern. Für die bisherigen Asylstandorte im Kanton heisst das, dass sie zusätzliche Asylbewerber aufnehmen müssen. Die betroffenen Gemeinden Cazis, Davos, Schluein, Chur und Grüsch wurden vom Kanton darüber informiert.