«Das Weihnachts- und Neujahrsgeschäft ist in der letzten Saison ausgefallen», sagt Martin Weilenmann, Verwaltungsratspräsident der Bahnen in Tschiertschen. Der Schnee hatte lange auf sich warten lassen im letzten Jahr. Der Umsatz der Bergbahnen in Tschiertschen ist deshalb um rund 30 Prozent eingebrochen.
Hoffen und bangen in Tschiertschen
Der Verkehrsbetrieb hat sich in den letzten Jahren ein finanzielles Polster angelegt, dieses ist aber für die Konzessionserneuerung der Bahn im Jahr 2021 vorgesehen. Der Verwaltungsrat will dieses deshalb nicht antasten.
300'000 Franken nötig
Um die anstehenden nötigen Investitionen im Skigebiet machen zu können, sei man nun auf 300'000 Franken angewiesen, sagt der Verwaltungsratspräsident. Das Geld sollen Aktionäre und Stammgäste einschiessen. Noch diese Woche erhalten sie Post von den Bergbahnen.
«Sollte das Geld nicht zusammenkommen, wursteln wir uns durch und verzichten auf die Ersatzinvestitionen», sagt Martin Weilenmann. Der Betrieb der Bahnen an sich sei nicht gefährdet. «Allerdings würde man so die nötigen Investitionen einfach vor sich hinschieben, bis der Berg irgendwann unbezahlbar gross wird».
Aktuell könne man mit relativ wenig Aufwand das Schiff auf Kurs halten, sagt Weilenmann. Warte man aber zu, dann würden die Investitionen über den Kopf wachsen.
Immer wieder Geldsorgen
Die Bergbahnen Tschiertschen hatten in der Vergangenheit immer wieder Geldprobleme. Bereits nach dem schneearmen Winter 2006/2007 hatten die Aktionäre Geld eingeschossen.
Im Jahr 2012 halfen sie mit, die Unternehmung zu sanieren. Die Graubündner Kantonalbank, der Kanton Graubünden und die Gemeinde, verzichteten damals auf Forderungen in Millionenhöhe, so konnten die Bahnen von ihren Schulden befreit werden.