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Die betroffenen Beschäftigten seien Mitarbeitende, die sich gegen den «Lohnbschiss» durch falsche Zeitabrechnungen zur Wehr gesetzt hätten, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit. Sie veranstaltete am frühen Dienstagmorgen am Firmensitz des Gerüstbauers in Domat/Ems eine Solidaritätsaktion für die Entlassenen.
Die sieben Entlassungen sind laut Unia missbräuchlich. Die Gewerkschaft fordert die Wiedereinstellung der Betroffenen. Nach Angaben des Anwalts des Gerüstbauers liegt der Grund für die Entlassungen darin, dass das Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgeber «in den Grundfesten zerstört» wurde.
Begründung nicht stichhaltig
Eine fragwürdige Argumentation, wie man beim zuständigen kantonalen Amt findet: Wenn ein Arbeitnehmer seine Rechte aus dem Arbeitsvertrag wahrnehme, dann könne er nicht beschuldigt werden, ein Vertrauensverhältnis zerstört zu haben, sagte Paul Schwendener vom Bündner Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (Kiga) gegenüber dem «Regionaljournal Graubünden» von SRF1.
Die Unia erhob bereits Anfang April schwere Vorwürfe gegen die Firma. Das Unternehmen soll Beschäftigte in den letzten Jahren um insgesamt mehrere Millionen Franken Lohn betrogen haben.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Der Gewerkschaft zufolge geht es um unbezahlte Arbeitsstunden, falsche Abrechnungen, Manipulationen bei der Zeiterfassung sowie Schwarzzahlungen. Der hauptsächliche Betrug finde bei der Studenerfassung statt.
Gegen die Firma läuft eine Strafuntersuchung. Es werde untersucht wegen Verdachts auf Urkundenfälschung und Widerhandlung gegen das Arbeitsgesetz, hiess es bei der Bündner Staatsanwaltschaft auf Anfrage.