120 Sitze, 39 Kreise und damit auch 39 Mal ein Wahlkampf: Das Majorz-System dominiert die Bündner Grossratswahlen. Eine Auswahl haben die Bürger und Bürgerinnen vor allem in den bevölkerungsreichen Wahlkreisen. Dazu gehören Chur (20 Sitze, 31 KandidatInnen), Fünf Dörfer (11 Sitze, 16 Kandidaten) oder Oberengadin (5 Sitze, 9 Kandidaten).
Besonders in Einerwahlkreiskreisen haben die Stimmberechtigten wenig Auswahl, gelaufen sind die Wahlen beispielsweise bereits in den Kreisen (Avers, Bergell, Calanca, Rheinwald oder Safien), aber auch Domleschg (3 Sitze) oder Lugnez (2 Sitze).
Wahlkampfthemen haben kleinere Parteien
Auffällig ist: Bei den Bündner Parlamentswahlen dominieren wegen des Wahlsystems Köpfe und nicht Themen. Ein Blick auf die Parteiprospekte des grössten Kreis Chur zeigt: Inhaltlich positionieren sich vor allem SVP, GLP und SP. Auf ihren Prospekten gibt es Ansätze eines Wahlprogramms.
Bei den restlichen bürgerlichen Parteien dominieren einzelne Sätze, die Kandidaten und Kandidatinnen oder der Partei zugeordnet sind. Manche lassen sich parteipolitisch nicht eindeutig identifizieren. Zum Beispiel «Klimapolitische Projekte müssen wirtschaftlich verkraftbar und nachhaltig sein» (BDP). Eher allgemeiner Natur ist diese Formulierung: «Entscheidungsfreiräume für Graubünden bewahren und wahrnehmen» (CVP). Oder «Innovativ. Aufbauend. Zukunftsweisend. Engagiert» (FDP).
Trotz Wahlen dürfte sich wenig ändern
In einzelnen Kreisen kann es zu Sitzverschiebungen kommen, über alle 120 Sitze gesehen dürfte sich aber wenig ändern. Die Prognose des «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF: Das Parlament bleibt klar bürgerlich dominiert, die Politik ähnlich wie in den vergangenen vier Jahren.