Die Bündner Regierung fordert den Bund nun auf, in dieser Sache aktiv zu werden. Das schreibt sie in einer Mitteilung. Das «Bärenproblem» soll bereits in Italien gelöst werden. Die «florierende Bären-Population» im italienischen Trentino lasse solche Schritte durchaus zu, so die Regierung in Chur.
Auch im Inland soll schneller auf Meister Petz geschossen werden können. Die Regierung fordert vom Bund, für einen einfacheren Vollzug von bewilligten Abschüssen zu sorgen. Die entsprechenden Konzepte des Bundes sollen nicht mehr durch «willkürliche Ergreifung von Rechtsmitteln» behindert werden.
Der Bund soll zahlen
Schliesslich fordern die Bündner von Bern mehr Geld. Damit soll der Mehraufwand entschädigt werden, welcher der Landwirtschaft und der kantonalen Verwaltung durch die Anwesenheit von Grossraubtieren entsteht. Die Forderungen sind das Resultat einer Standortbestimmung, die Graubünden zum Thema Bär vorgenommen hat.
Handlungsbedarf hat die Regierung aber nicht nur in Italien und auf Bundesebene entdeckt, sonder auch vor der eigenen Haustüre. Beim erstmaligen Auftreten eines Bären in einer Region habe die Bevölkerung einen hohen Informationsbedarf. Um diesen zu decken, wurden Informationen zum Umgang mit Bären im Internet zusammengefasst.
Weiter wurden mit der Standortbestimmung Massnahmen definiert, um die Prävention vor Problembären zu verbessern und eine stärkere Überwachung der eingewanderten Grossraubtiere zu ermöglichen.
Zwei Bären geschossen
In den letzten acht Jahren sind acht Bären nach Graubünden eingewandert. Zwei davon wurden abgeschossen, weil sie vom sogenannten Problembären zum sogenannten Risikobären wurden.