«Wir haben die Zeitung wieder aus dem Dornröschenschlaf geküsst», zieht Larissa M. Bieler Bilanz. In ihrer Zeit bekam das Bündner Tagblatt mit einem neuen Layout ein anderes Gesicht. Auch die Machart hat sich verändert.
Man habe es geschafft, dass die Zeitung wieder vermehrt wahrgenommen werde, sagt Bieler stolz. Die Neuausrichtung habe sich auch in den Abonnementszahlen niedergeschlagen. Allerdings habe man die von ihr bei Amtsantritt anvisierte magische Grenze von 10‘000 Abonnenten nicht erreicht.
Als Chefredaktorin war Bieler nie verlegen, in ihrem Blatt Position zu beziehen. Sie sprach sich klar für ein Prostitutionsverbot oder ein Burkaverbot aus. Geschichten, die enorme Reaktionen ausgelöst hätten, erinnert sie sich.
Nicht übertreiben
«Die Bündnerinnen und Bündner sind sehr anspruchsvoll, was die Inhalte der Zeitung anbelangt», sagt Bieler. Mit der Art von Journalismus, die wir gelebt haben, ist uns dies sehr entgegengekommen. «Bündnerinnen und Bündner mögen es nicht, wenn man übertreibt.»
Larissa M. Bieler blickt zurück auf eine spannende Zeit in Graubünden. Ihre nächste Station ist Swissinfo. Bei der Informationsplattform, die sich vor allem an Auslandschweizer richtet, tritt Bieler die Stelle der Chefredaktorin an.