«Vor 10 Jahren durften wir das Wort Fusion nicht in den Mund nehmen», erinnert sich Simon Theus, der beim Amt für Gemeinden solche Fusionen betreut. «Man musste offiziell von Gemeindezusammenschlüssen reden», sagt Theus.
Heute sei die Diskussion weniger polemisch, ja sogar alltäglich geworden, glaubt er. Zwar gibt es auch heute immer wieder Kritik im Vorfeld von Fusionen. Der Verlust von Autonomie beschäftigt die Leute, mancherorts auch die Frage nach der Amtssprache.
Bergell und Münstertal als Vorreiter
Theus glaubt allerdings, dass Fusionen kein Schreckgespenst mehr seien. Gleichzeitig räumt er ein: «Einfache Fusionen gibt es keine in diesem Kanton». 2008 könnte als Schicksalsjahr für die Bündner Gemeindefusionen bezeichnet werden.
Damals stimmten das Bergell und das Münstertal über Fusionen ab. Entstanden sind zwei Talgemeinden. «Sie waren Wegbereiter für die weitere Diskussion im Kanton», glaubt Theus.
Das Ziel, das der Grosse Rat und die Regierung beschlossen haben, 2020 unter 100 Gemeinden zu kommen, werde erreicht. Ob die längerfristige Absicht, irgendwann nur noch 50 Gemeinden zu haben ebenfalls machbar sei, werde sich zeigen, sagt Theus .