Der neue Heidi-Film lehne sich stark an der Originalbuchfassung an, sagt SRF3-Filmkritiker Reto Baer. Ein Aspekt allerdings fehle: «Im Buch betet Heidi sehr oft. Im Film fehlt dieser Aspekt, der Glaube als Kraftquelle». Dem Kritiker ist auch aufgefallen, dass zum ersten Mal die Beteiligten Bündner Dialekt sprechen würden.
Reise ins 19. Jahrhundert
In der neusten Heidi-Filmfassung seien viele technische Spezialeffekte eingesetzt worden, erklärt Reto Baer. Effekte allerdings, die der Zuschauer nicht wahrnehme. So hätten die Filmemacher viele Bilder optisch aufpeppen müssen, damit sie ins 19. Jahrhundert passen. Ein Beispiel: Strommasten wurden wegretuschiert, weil diese damals auf der Alp noch nicht existierten.
Besonders gelungen sei den Filmemachern, die damalige Atmosphäre zu vermitteln. Der Film lebe von den Emotionen – die Ängste und Freuden des «Heidi» wirkten überzeugend. Baer findet, dass die Figuren sehr gelungen dargestellt werden.
Kritisch äussert sich Reto Baer zum Tempo: «Viele Szenen gehen sehr schnell», sagt er. Grund dafür sei, dass gleich beide Heidi-Bände in einen Film gepackt wurden. Trotzdem: Für den Filmkritiker ist der neue Heidi Film ein «Muss» – vor allem für Familien-Kinobesuche.