Das habe sich so ergeben, das mit dem Beruf als Wildhüterin, sagt Pirmina Caminada. «Ich war immer gerne in der Natur», sagt die 47-jährige, die auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen ist. Früh lernte sie mit der Arbeit auf dem elterlichen Hof die Natur kennen.
Von ihren Eltern habe sie unter anderem auch viel Wissen über Heilkräuter mit auf den Weg bekommen. Später als Kind ging sie mit ihrem Vater auf die Jagd, das habe sie immer fasziniert. «Wenn ich mal gross bin, gehe ich selbst auf die Jagd», sagte sie sich damals.
Vor gut 25 Jahren machte sie dann die Jagdprüfung, später wurde sie Prüfungsexpertin. Im Sommer startete sie als erste Wildhüterin von Graubünden. «Ich bin sehr wohlwollend aufgenommen worden», erzählt Caminada. Vielleicht bringe sie etwas mehr die Sicht der Frau mit, die vernetzter denkt, aber ansonsten sehe sie keinen Unterschied zu ihren männlichen Kollegen.
Nun beginnt für Pirmina Caminada eine intensive Zeit. Während der Jagd ist sie zuständig für die Aufsicht über die Jäger und steht ihnen auch beratend zur Seite. Für sie selbst ist die Jagd nach ihrem Rollenwechsel tabu. Die Jagd sei in den letzten Jahren für sie immer auch eine Auszeit gewesen. «Dieses Eintauchen in eine andere Welt wird mir wahrscheinlich schon fehlen».