Das Dossier für die Kandidatur sei fast fertig, sagt Andreas Wieland, Unternehmer und Leiter des Projektteams. Doch wolle man die Kosten für die Sportanlagen an verschiedenen Austragungsstätten nochmals abklären. Dafür benötige man einen zusätzlichen Monat.
Von den Winterspielen erhoffen sich die Initianten einen Schub für die Bündner Wirtschaft. Angesprochen auf die Kosten für die öffentliche Hand, erklärt Andreas Wieland: «Unser Ziel ist, mit den Einnahmen die Kosten zu decken». Der Anlass solle die öffentliche Hand im besten Fall nichts kosten. Auf der Ausgabenseite würden die Initianten auf bestehende Sportanlagen setzen, bei den Einnahmen erwähnt der Unternehmer Sponsoring und Medien.
Fragezeichen und die Erinnerung an einen 300-Millionen-Kredit
Offene Fragen gebe es aber noch einige, so Wieland weiter. Der Anlass benötige eine Defizitgarantie, je nach Weltlage könnten die Sicherheitskosten steigen. Hinzu kämen die Kosten für die Kandidatur, falls diese scheitert.
Das Fazit: Ob sich diese Vision, kostenneutrale Spiele für die öffentliche Hand, realistisch ist, lässt sich nicht abschätzen. Bisher gibt es kein einsehbares Konzept. Das letzte Projekt, St. Moritz 2022, hätte laut den damaligen Initianten den Bund eine Milliarde Franken plus Defizitgarantie und den Kanton 300 Millionen Franken gekostet. 2013 sagten die Bündner und Bündnerinnen Nein zum 300-Millionen-Kredit.
Projektträger der Bündner Kandidatur ist die Dachorganisationen der Bündner Wirtschaft. Dazu gehören Gewerbeverband, die Handelskammer und der Arbeitgeberverband sowie Hotelleriesuisse Graubünden. Sie wollen im Zuge der Kandidatur eine Digitalisierungsoffensive starten, Berg- und Stadtbevölkerung zusammenbringen, damit Graubünden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten neue Impulse erhält, wie sie schreiben.
SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 12:03 Uhr; habs, eisb/sda