Am Morgen des 15. Januar 2015 ist Jon Domenic Parolini in Cazis an einer Sitzung mit dem Bauernverband. Mitten im Meeting erreicht ihn eine Email: Die Nationalbank habe den Euromindestkurs aufgegeben. Er sei aus der Sitzung raus und habe angefangen herumzutelefonieren, erinnert sich der Volkswirtschaftsdirektor heute.
«Ich habe schnell geahnt, was dieser Entscheid für Konsequenzen haben könnte», so Parolini weiter. Mittlerweile ist klar, vor allem der Bündner Tourismus hat unter dem Erstarken des Frankens gelitten. Für den Regierungsrat ist klar: Der SNB-Entscheid hat Graubünden geschadet.
Die Wirtschaftsleistung sei im letzten Jahr zurückgegangen und auch bei den Logiernächten zeige sich ein deutliches Minus. Die Tourismusbranche versuchte auf den SNB-Entscheid zu reagieren. Besser werden, effizienter arbeiten, mehr bieten, lautete das Credo.
«Ein Schock hat immer auch eine positive Wirkung, in dem Sinne, dass man sich hinterfragt und analysiert», glaubt Parolini. Doch gerade für den Tourismus sei es nicht einfach zu reagieren. Sich von anderen Destinationen in den umliegenden Ländern abzuheben, sei schwierig.