Das Engadin ist ein Trockental und erhält laut Studie weniger Niederschlag als der Rest des schweizerischen Alpenraums. Prägend für den Wasserhaushalt des Engadins sei die Rolle des Schnees, heisst es in der Studie.
Die Jahresabflüsse speisen sich zu 50% bis über 80% aus Schnee. Steigt mit dem Klimawandel die Schneefallgrenze, so gehe in den Wintermonaten mehr Niederschlag als Regen nieder und fliesst direkt ab. Dieser Niederschlagsanteil fehle bei der Schneeschmelze und vermindere die sommerlichen Abflüsse.
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Studienautor Klaus Lanz weist darauf hin, dass im Engadin in manchen Orten Trinkwasser für die künstliche Beschneiung verwendet wird. Bei genügend Wasser sei dies grundsätzlich kein Problem, sagt er im Gespräch mit Radio SRF. Eine Schwierigkeit sei jedoch, dass so die öffentliche Hand teilweise die private Infrastruktur der Bergbahnen mitfinanziere.
Wieviel Wasser für die Kunstschneeproduktion gebraucht wird, weiss laut Klaus Lanz niemand. So heisst es in der Studie: «Zum heutigen Zeitpunkt verfügen die Behörden des Kantons Graubünden über keinen Überblick über Infrastrukturen und Ressourcennutzung der Beschneiung.»
Blick auf das Restwasser statt auf den Verbrauch
Remo Fehr, Leiter des Amts für Natur und Umwelt, entgegnet: «Wir haben einen guten Überblick über das Restwasser». Ziel sei es, genügend Wasser in den Bächen und im Grundwasser zu haben und dies zu kontrollieren.
Die Kunstschneeproduktion ist für Remo Fehr kein grosses Problem, weil das Wasser am Hang und damit in der Region bleibe. Problematischer seien in diesem Zusammenhang Wasserkraftwerskprojekt, die je nachdem grosse Mengen Wasser aus einem Tal abführen würden.