Auch in Zukunft soll der Stromkonzern Repower eine «starke Basis» in Graubünden haben. Das ist einer der Grundsätze der Eigentümerstrategie, die der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli am Donnerstag vorstellte.
Das Unternehmen solle nachhaltig wirtschaften, auch in neue erneuerbare Energien investieren und weiterhin auf die Wasserkraft setzen. Graubünden hält 58 Prozent der Aktien. Zweiter Grossaktionär ist die Axpo mit knapp 34 Prozent, die restlichen 8 Prozent halten Kleinaktionäre.
In ihrer Eignerstrategie hält die Bündner Regierung auch fest, sie erwarte, dass Repower aus dem Projekt für ein Kohlekraftwerk im kalabrischen Saline Joniche «geordnet» aber «ohne Verzug» aussteige. Um ihre Erwartungen durchzusetzen, ist die Regierung allerdings auf den Goodwil der sechs Vertreter des Kantons im zwölfköpfigen Repower-Verwaltungsrat angewiesen.
Wenig Spielraum trotz Aktienmehrheit
Direkt anweisen kann der Kanton seine Verwaltungsräte nicht, da für sie gemäss der Eignerstrategie die freie Stimmabgabe gilt. «Wir gehen aber davon aus, dass unsere Verwaltungsräte die kantonale Strategie kennen, verinnerlichen und danach leben», sagte Cavigelli. Und sollte das doch nicht der Fall sei, bleibe dem Kanton die Möglichkeit, einzelne Verwaltungsräte auszuwechseln.
Damit nicht genug. Um Repower über den Verwaltungsrat den Ausstieg aus Saline Joniche zu verordnen, müssen auch die drei Verwaltungsräte der Axpo am gleichen Strick ziehen. So verlangt es der Vertrag zwischen Graubünden und dem Energieriesen, welcher in wichtigen Fragen Einstimmigkeit vorschreibt.
Trotz der eingeschränkten Möglichkeit des Kantons erwartet Cavigelli keine Schwierigkeiten. Die Axpo trage den Kohleausstieg mit, sagte der Regierungsrat. Und auch von der Repower-Geschäftsleitung seien positive Signale gekommen.