Es sei Zeit, die Verantwortung weiterzugeben, schreibt Jon Pult in seinem Rücktrittsschreiben. Er wurde mit 24 Jahren gewählt und war der jüngste SP-Präsident. Nach knapp sieben Jahren im Amt tritt er zurück.
Ich bin auch auf rauhe Gegnerschaft gestossen, an Orten, wo es noch Dorfkönige und Talschafts-Oligarchen gibt.
Er sei zwar biologisch immer noch der jüngste, aber mittlerweile der amtsälteste Präsident aller Bündner Parteien. Im Interview blickt der 31-jährige Jon Pult zurück.
Es tut gut, wenn man sich im Leben alle Optionen durch den Kopf gehen lässt.
Er streicht die Grossratswahlen 2014 heraus, bei denen mit 15 Sitzen das beste Resultat in der Geschichte der SP Graubünden erzielt wurde. Auch seien wichtige Abstimmungen gewonnen worden, nämlich das Nein zu den olympischen Winterspielen und das Ja zur Initiative «Sauberer Strom ohne Kohle».
Es braucht in gewissen Bündner Talschaften Mut, links zu sein.
Aber es gab auch Niederlagen: So das Wahlsystem im Bündner Parlament, dass die SP versuchte zu ändern. Der Wechsel vom Majorz- zum Proporzsystem scheiterte. Auch die Veränderungen in der Bündner Parteilandschaft bezeichnet Jon Pult als Niederlage. So sei es nicht gelungen, den Vormarsch der SVP bei den Nationalratswahlen zu stoppen.
Der neue Präsident der SP Graubünden wird am 9. April 2016 gewählt. Kandidaten und Kandidatinnen sind bisher nicht bekannt. Die Geschäftsleitung der Partei schlägt laut Jon Pult vor, eine Findungskommission einzusetzen.
Politkarriere
Jon Pult war 2003 Gründungsmitglied der JUSO Graubünden, 2004 schliesslich Präsident. 2005 wurde er in den Churer Gemeinderat gewählt, wo er sich während sechs Jahren engagierte. Als 24-Jähriger wurde er 2009 zum Präsidenten gewählt. Seit 2010 ist er Bündner Grossrat des Kreises Chur, seit 2014 Präsident der Alpen-Initiative.
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 12:03; 17:30 husa, habs