Vor drei Jahren wurde in Graubünden das Modell «1+1» für den Religionsunterricht eingeführt: Eine Stunde Religion und eine Stunde Ethik pro Woche. Während die Schulen für den Ethikunterricht zuständig sind, wird der Religionsunterricht von den Landeskirchen durchgeführt.
Ein erstes Fazit beruht auf zwei Umfragen bei den Lehrern. Grundsätzlich sind die Involvierten mit dem Modell zufrieden. «94 Prozent der Ethiklehrpersonen geben an, mit «1+1» zufrieden zu sein», so Erziehungsdirektor Martin Jäger.
Zusammenarbeit funktioniert kaum
Für Unmut sorgt die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kirche. Diese funktioniere zu wenig, sagt Jäger: «Ich habe in Schulbesuchen erlebt, dass einige Ethiklehrer die Religionslehrer kaum kennen und umgekehrt.»
Auch eine inhaltliche Zusammenarbeit würde nur in wenigen Schulen stattfinden. 50 Prozent der Religionslehrer bemängeln die Zusammenarbeit. Bei den Ethikunterrichtenden sind nur fünf Prozent zufrieden.