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Europaflagge
Legende: In Chur wird die Europafahne zum Zankapfel. Keystone

Graubünden Fahnenkampf rund ums Churer Rathaus

Seit über einem Jahrzehnt schmückt am 5. Mai eine Europafahne das Churer Rathaus. Anlass ist der Europatag. Während es für Stadtpräsident Urs Marti ein Zeichen der Solidarität ist, sieht SVP-Gemeindepolitiker Beath Nay in den zwölf Sternen eine politische Provokation.

Es ist verzwickt. Die blaue Fahne mit zwölf gelben Sternen steht heute für die Europäische Union. Ursprünglich war es aber die Fahne des Europarats. Diese Organisation, die in keinem Zusammenhang mit der EU steht, wurde am 5. Mai 1949 gegründet und setzt sich für Frieden und Menschenrechte ein. Auch die Schweiz ist Mitglied.

Seit über einem Jahrzehnt hängt am 5. Mai, dem Gründungstag, auch eine solche Europafahne am Churer Rathaus. Für Beath Nay von der SVP ein Affront. «Ich habe mich gestern aufgeregt». Die Fahne stehe heute klar für die EU, ein Zeichen der Solidarität sei deplatziert, da die EU vor allem Druck auf die Schweiz aussübe.

Irritiert ob der Aufregung ist Stadtpräsident Urs Marti. «Es wäre ein fatales Signal wegen einer Partei eine solche Fahne abzuhängen». Und es sei auch tourismusschädigend und das nur wegen eines Tages pro Jahr. u

Übrigens hängt die gleiche Fahne am 5. Mai auch immer am Grauen Haus, dem Sitz der Bündner Regierung. Es gebe manchmal Reklamationen, sagt Standeskanzleidirektor Claudio Riesen wegen der Verwechslung von EU und Europarat.

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