Ortstermin in Chur. Ein grosser Umzug, dekorierte Beizen, Narren in den Strassen und Guggenmusiken auf den Plätzen. Wirte, die ihr Lokal dekorieren wollen, müssen dies der Stadt melden. Emanuel Kälin ist Brandschutzexperte bei der Churer Stadtpolizei. Er überprüft, ob die Richtlinien eingehalten werden:
- Weist eine ständig eingeschaltete Sicherheitsbeleuchtung den Weg zu den Notausgängen?
- Sind die Fluchtwege signalisiert, die Notausgänge geöffnet und von aussen nicht abschliessbar?
- Sind Löschmittel vorhanden und wurde der Druck des Feuerlöschers fristgerecht überprüft?
- Wurde für die Dekoration feuerfestes Material verwendet?
«Kontrolle ist besser»
Die Confetti Bar gehört zu den prämierten Churer Fasnachtsbeizen. Geschäftsleiter Gil Nydegger investiert viel Zeit und einige tausend Franken in die aufwändige Dekoration. Die Confetti Bar ist dieses Jahr ganz den Werken des grossen Churer Künstlers HR Giger gewidmet.
Wochenlang goss Nydegger Kunststoff-Aliens und bemalte Giger-Motive auf Blachen mit Leuchtfarben. Nydegger empfindet die Kontrolle der Feuerpolizei nicht als Schikane: «Ich bin sogar froh darum. So weiss ich jetzt, dass ich den Feuerlöscher nochmals überprüfen lassen muss. So etwas geht schnell einmal vergessen.»
Tatsächlich ist die Frist für die Überprüfung des Drucks abgelaufen. Bei den Dekorationen besteht die Confetti Bar den Feuertest von Brandschutzexperte Kälin. Als dieser das Material mit einem Feuerzeug zu entflammen versucht, brennt es nicht und versengt auch nicht.
«Schnell etwas passiert»
Im Jubel und Trubel gehe schnell vergessen, wie brandgefährlich die Fasnacht sein könne, mahnt Emanuel Kälin: «Es ist schnell etwas passiert. Es muss nur einer zu faul sein, um die Zigarette draussen zu rauchen.»
Deshalb gilt bei den Dekorationen in den Beizen eine Nulltoleranz. Wer mit Packpapier oder Karton dekoriert, muss dieses mit Glaswasser oder einem Spezialspray behandeln. Ansonsten muss die Deko entfernt werden, bevor die Fasnacht begonnen hat.