Die Kantone Graubünden und St. Gallen klären das Potenzial der geothermischen Energieproduktion in drei Regionen ab. Die betroffenen Gebiete sind das Churer Rheintal, das Vorderprättigau und das Sarganserland von Sargans bis Walenstadt.
Keine Bohrungen geplant
Die Studie stützt sich primär auf vorhandenes Datenmaterial, etwa aus früheren Bohrungen. Neue Bohrungen oder seismische Untersuchungen sind nicht vorgesehen. Die Studie soll einerseits das unterirdische Potenzial für die Produktion für Strom und Wärme abklären. Andererseits sollen mögliche Wärmeabnehmer identifiziert werden, um die Machbarkeit von Kraftwerken zu klären.
In einer vor drei Jahren veröffentlichten Analyse geht das Bündner Amt für Energie von einem geothermischen Potential von 15 Gigawattstunden pro Jahr aus, was in etwa dem Energiebedarf von 3000 Haushaltungen entspricht. Bohrungen, die zwischen 1987 und 1997 in Davos und St. Moritz ausgeführt wurden, legten aber nahe, dass die nutzbare Wassermenge zu gering ist.
Studie bis Mai 2015
Ob die Zusammenarbeit zwischen Graubünden und St. Gallen tatsächlich zustande kommt, ist noch offen. Denn: Eine Nachfrage des «Regionaljournals» beim kantonalen Amt für Energie ergab, dass im Kanton St. Gallen noch kein Studienauftrag erteilt wurde. Auch wurden die Gemeinden im Sarganserland noch nicht informiert, wie Michael Eugster vom Amt für Energie bestätigt.
Von den Gesamtkosten von 180'000 Franken übernimmt Graubünden 136'000 Franken, St. Gallen den Rest. Das Projekt, welches ausschliesslich zu Studien- und Entwicklungszwecken der Nutzung von Erdwärme zur Energieproduktion dient, dauert bis Mai 2015. Die Projektleitung liegt beim Amt für Energie und Verkehr des Kantons Graubünden.