Wie Graubünden sich an der Ausstellung selber präsentiert, ist offenbar noch völlig unklar. Diese Pläne müsse man noch ausarbeiten, sagte auf Anfrage Claudio Lardi. Der Bündner Alt-Regierungsrat ist im Steuerungsausschuss der Gotthard-Kantone Uri, Tessin, Wallis und Graubünden. Diese planen auch einen gemeinsamen Auftritt.
Im vergangenen Oktober hatte Markus Haltiner, Leiter des Bündner Expo-Projekts. erste Ideen vorgestellt. Graubünden wolle sich in Italien als symphatischer Nachbar präsentieren. Gleichzeitig gehe es darum, neue Kontakte mit der für Graubünden wichtigen Region zu knüpfen.
Seither ist unklar, was alles konkretisiert wurde. Ein öffentlich einsehbares Ausstellungskonzept existiert nicht, bestätigt auf Anfrage Markus Haltiner. Zur Frage, ob man noch im Zeitplan sei, sagt Claudio Lardi «tendenziell ja».
Informiert hat der Kanton bereits über Aktivitäten im Vorfeld der Expo. Eines der Projekte in Zusammenarbeit mit Mailänder Schülern ist «Discover Graubünden – Scoprire i Grigioni». Es handle sich dabei um den «ersten kreativen Schritt von Graubünden an die Expo», hiess es am Dienstag in der Medienmitteilung.
Gotthard-Region präsentiert sich unter dem Motto «Wasser»
Was klar ist, Graubünden präsentiert sich gemeinsam mit den Gotthardkantonen Uri, Wallis und Tessin. Diese unterzeichneten am Mittwoch den Vertrag mit Präsenz Schweiz über ihre Teilnahme an der Expo 2015, teilte der Bund mit. Dies im Rahmen des «Giro del Gusto», einer Roadshow, die in Italien Schweizer Kulinarik präsentieren will.
Die Gotthardkantone Uri, Wallis, Tessin und Graubünden werden an der Expo eine Fläche von 150 Quadratmetern haben. Bei der gemeinsamen Präsentation wolle man sich inhaltlich auf das Thema «Wasser» konzentrieren. Im Zentrum soll laut Claudio Lardi – Stand heute – ein dreidimensionales Modell der Gotthardregion stehen, bei dem aufgezeigt wird, in welche Meere das Wasser fliesst.
Kritik aus dem Tessin
Ungemach droht dem Projekt aus dem Tessin. Dort soll es ein Referendum über einen Verpflichungskredit von 3,5 Millionen geben. Sowohl die Lega als auch die Grünen sind dagegen, das Ausstellungsprojekt in Milano finanziell zu unterstützen. Eine allfällige Abstimmung wäre im September.
Der Bündner Grosse Rat hat bereits einen Verpflichtungskredit von zwei Millionen Franken genehmigt. An der Expo in Milano werden rund 20 Millionen Besucher erwartet.