Pro Natura, WWF Graubünden und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz gaben am Montag bekannt, der Bund teile ihre Bedenken zur Hahnenseebahn im Oberengadin. Eine geplante Erschliessung des Hahnensees verursache zu grosse Konflikte mit der Natur und Landschaft.
Nicht gut weg kommt das Projekt in der Begutachtung durch die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission ENHK. Die Kommission stuft eine Hahnenseebahn «als schwerwiegende Beeinträchtigung der Landschaft» ein. Vorbehalte bestehen zudem beim Bundesamt für Raumentwicklung. Damit dürfte die geplante Skigebietsverbindung vorerst vom Tisch sein.
Zukunft des Projekts ist fraglich
Wie und ob man das Projekt trotzdem weiterverfolgt, konnte Luis Wieser von den Engadiner Bergbahnen auf Anfrage noch nicht sagen. «Wir wollen die Sache nun mit allen Partnern diskutieren», sagt Wieser gegenüber Radio SRF.
Der Bund lässt ein Hintertürchen offen. Es müsse allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt eine grundsätzliche Diskussion zur Situation von St. Moritz geführt werden. Das Bundesamt für Raumentwicklung fordert eine touristische Gesamtschau, ein umfassendes touristisches Gesamtkonzept.
Schutz soll gelockert werden
Die Bergbahnen wollen ihr Projekt nicht so einfach aufgeben. Luis A Wieser, der Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Engadin St. Moritz sagt, es sei ihm durchaus bewusst, dass dies ein wertvolles Gebiet sei. Doch man müsse die Abgrenzung überdenken: «Für mich ist es grundsätzlich falsch, wenn das ganze Gebiet, samt Siedlungen und Naherholungsgebiet Teil eines Schutzgebietes ist», so Wieser. Der Kanton Graubünden unterstützt diese Haltung.