Wo steht die Gemeinde punkto Finanzen, wie sieht es mit der Qualität der Demokratie aus, wie gerne wohnen die Menschen dort. Diese drei grossen Themen bricht der «Fusions-Check» der HTW auf 47 konkrete Fragen hinunter, die sich mit einer Zahl beantworten lassen. So ist einer der Indikatoren zum Unterthema Professionalität die Angabe, wieviele Stunden der Gemeindeschalter offen ist. Diese Information wird mit anderen Angaben wie beispielsweise der Anzahl Gemeindeangestellten verrechnet.
Die Gemeinde auf einen Blick
So ergeben sich in einem Spinnennetz zehn Achsen, von der finanziellen Leistungsfähigkeit über die Mitwirkungsrechte bis zum Filz (siehe nebenstehende Grafik). Aussagekräftig werde die Grafik erst, wenn der Vergleich über mehrere Jahre möglich sei, sagt Ursin Fetz, Professor an der HTW Chur und Leiter des Zentrums für Verwaltungsmanagement. Zusammen mit seinem Kollegen Curdin Derungs hat er ein Jahr lang am «Fusions-Check» gearbeitet. Nun sei der Prototyp einsatzfähig.
Messungen statt Vermutungen
Entwickelt hat die HTW das Werkzeug im Auftrag von fünf Kantonen, darunter neben Bern oder Zürich auch Graubünden. Eine der Testgemeinden war die 2009 fusionierte Gemeinde Münstertal. Der «Fusions-Check» soll zu einem Werkzeug werden, mit dem die Gemeinden mithilfe der Berater der HTW ihre Entwicklung beobachten können.
Zum Thema
Für diese Dienstleistung verlangt die HTW Geld. Auf 50 bis 70 Stunden Aufwand schätzt Ursin Fetz das notwendige Zeitbudget. Zu den Kosten äussert er sich nicht. Bis jetzt hätten zwei Ostschweizer Gemeinden eine Vereinbarung für eine solche Beratung unterzeichnet.
Bild: Blick auf die Gemeinde Münstertal. Sie fusionierte 2009 und beteiligte sich an den ersten Tests für den «Fusions-Check».
SRF1, Regionaljournal Graubünden 17:30 Uhr; habs