Das erste Bündner Mädchenparlament hatte im November letzten Jahres den Anstoss dazu gegeben. Es verabschiedete eine Petition an den Grossen Rat und gab diesem den Auftrag, die Bittschrift der Regierung zur Weiterbearbeitung zu überweisen.
Die Petition verlangt zur Hauptsache, dass das Bündner Generalabonnement für Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren um die Hälfte billiger wird. Statt 1230 Franken für die 2. Klasse müssten die Jugendlichen 615 Franken zahlen.
Ausfälle von gegen 1 Million Franken
Die Bündner Regierung hat nun gerechnet, welche Ausfälle dadurch entstehen würden. Dies schrieb sie in einer Mitteilung. Aus der verlangten Preisreduktion würde ein Einnahmenverlust von 1,5 Millionen Franken pro Jahr resultieren. Und mit einer gewissen Anzahl an Mehrverkäufen eingerechnet, belaufe sich der jährlich abzugeltende Ausfall immer noch auf 0,7 bis 1,1 Millionen Franken.
Weiter betont die Regierung, die Einnahmeausfälle würden von den Transportunternehmen beim Bestellverfahren für den regionalen Personenverkehr wieder geltend gemacht. Somit wären die Mindererlöse durch den Kanton Graubünden zu finanzieren.
Ball liegt beim Grossen Rat
Die Regierung räumt allerdings ein, dass die Petition dazu beitragen könne, die Benutzung des öffentlichen Verkehrs für die Jugendlichen attraktiver zu machen. Für eine Umsetzung wäre aber eine Mittelaufstockung durch den Grossen Rat von mindestens 0,7 Millionen Franken pro Jahr erforderlich.
Insgesamt sei die die Finanzierung der ungedeckten Kosten des öffentlichen Verkehrs bereits eine grosse Belastung für die öffentliche Hand. Der finanzielle Handlungsspielraum sei begrenzt. Deshalb steht die Regierung einer Tarifreduktion beim Bündner Generalabonnement «kritisch gegenüber», wie sie schreibt.