Die Regierung ist der Ansicht, dass eine Aufspaltung der Diözese Chur «eine empfindliche Schwächung und Marginalisierung des Bistums zur Folge hätte». Der Idee, den Namen Zürich in der Bezeichnung der Diözese ausdrücklich zu erwähnen («Bistum Chur-Zürich»), steht sie skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Die Exekutive erinnert daran, dass das Bistum Chur seinen Namen seit der Entstehung im fünften Jahrhundert trage. Die Diözese sei seither trotz verschiedener territorialer Änderungen niemals in Frage gestellt worden.
Mit der Namensgebung des Bistums Chur werde klar zum Ausdruck gebracht, dass sich der Sitz des Bischofs in der Hauptstadt des Kantons Graubünden befinde. An dieser Jahrhunderte alten Situation solle nicht gerüttelt werden. Die Regierung nimmt damit Stellung auf eine Umfrage des Bistums Chur.
Die Bündner Regierung argumentiert mit der Geschchte des Bistums und dem immatriellen Wert für Graubünden. Das sei nachvollziehbar, sagt dazu Kirchenhistoriker Urban Fink. Allerdings stecke möglicherweise noch eine andere Überlegung dahinter.
«Würde Zürich abgetrennt, ist die Gefahr da, dass Chur zu einem Rumpfbistum würde» , sagt Fink. Unter Umständen wäre nicht mehr gewährleistet, dass ein solches Bistum finanziell und personell gut funktionieren würde.
Das Bistum Chur ist dabei alle Stellungnahmen zu einem allfälligen Bistum Zürich auszuwerten. Ende Mai wolle man das Ergebnis mitteilen, heisst es heute in einer Mitteilung.