In der zähen Debatte um die Ausbildung von Informatikernachwuchs konnten sich die Räte nicht einigen. Die Abstimmung endete mit einem Gleichstand. Der Standespräsident entschied per Stichentscheid gegen Informatikmittelschulen.
Die Befürworter der Informatikmittelschulen wollten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits sollte den finanziell angeschlagenen privaten Mittelschulen die Möglichkeit eines weiteren Standbeins geben werden. Andererseits sollte Graubünden als Bildungsstandort gestärkt und der Mangel an IT-Fachleuten vermindert werden.
In der Vorlage war vorgesehen, privaten Mittelschulen für Informatikschüler Kantonsbeiträge zukommen zu lassen, so wie sie es etwa bei Schülern der privaten Handelsmittelschulen üblich ist. Die Gegner scheuten die Mehrkosten. Und sie befürchteten Konkurrenz für die Informatik-Berufslehre.
Debatte geht weiter
Die grosse Finanzdiskussion zu den privaten Mittelschulen wurde hingegen vertagt. Neben der Kantonsschule in Chur gibt es in Graubünden acht private Mittelschulen. Alle Schulen erhalten Beiträge des Kantons. Diese sollen durch die Gesetzesänderung erhöht werden. Die Regierung rechnet mit jährlichen Mehrkosten von 3,5 Millionen Franken.