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Graubünden Kritik an der Sondersteuer für Zweitwohnungen in Silvaplana

Eine Strafsteuer bezahlen oder die Wohnung vermieten: Rund um die von der Gemeinde Silvaplana beschlossenen Steuer für Zweitwohnungsbesitzer gibt es Diskussionen. Wohnungsbesitzer kritisieren, dass schon jetzt zu viele Ferienwohnungen angeboten werden und sich die Situation noch verschlimmern werde.

«Mit einem Gesetz kann noch keine Nachfrage erzeugt werden», kritisiert Doris Römer. Die Küsnachterin besitzt mit ihrem Mann eine Ferienwohnung in Silvaplana und hat sich zusammen mit rund 100 anderen Zweitwohnungsbesitzern gegen die Einführung der neuen Steuer bis vor Bundesgericht vergeblich gewehrt.

Seit einigen Jahren führt Doris Römer zudem wöchentlich eine Abfrage auf der Destinationsplattform von Engadin St. Moritz durch, um abzuklären, wie viele der rund 300 angebotenen Ferienwohnungen in Silvaplana tatsächlich vermietet sind. «Rund die Hälfte steht das ganze Jahr frei», erklärt Doris Römer. Da mache es doch keinen Sinn, hunderte weitere Ferienwohnungen anzubieten.

Mit einem Gesetz kann noch keine Nachfrage erzeugt werden.
Autor: Doris Römer Ferienwohnungsbesitzerin aus Küsnacht

Eine andere Meinung vertritt Stefan Sieber, welcher für die Tourismusorganisation Engadin St. Moritz arbeitet. Das neue Gesetz sei eine Chance: «Wenn dadurch neuere, modernere Wohnungen angeboten werden, möglicherweise kurzfristig buchbar auch für kürzere Aufenthalte, dann gibt es durchaus eine Nachfrage dafür», so Sieber.

Die Gemeinde Silvaplana wollte sich auf Anfrage von «Schweiz aktuell» nicht zur Frage äussern, wie sie den Bedarf an zusätzlichen Ferienwohnungen einschätzt.

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