Lehrerinnen und Lehrer der Bündner Volksschule sind leicht zufriedener als Kolleginnen und Kollegen in anderen Kantonen. Sie geben ihrem Befinden punkto Berufszufriedenheit die Note 4,3, «was jedoch auch nicht gerade hoch ist», wie der Verband Lehrpersonen Graubünden mitteilte.
In der Gesamtzufriedenheit unterscheiden sich die Bündner Lehrpersonen kaum von den Schweizer Berufskollegen. Die Problemfelder seien dieselben, schreibt der Bündner Verband. Dazu gehören Reformüberdruss, mangelndes Ansehen in der Öffentlichkeit und eine hohe Arbeitsbelastung.
Eine 3,5 für Reformen und Umsetzung
Laut Verbandsangaben erhalten die Schulreformen und deren Umsetzung in Graubünden die Note 3,5, also ungenügend. Dieser Wert ist aber immer noch höher als derjenige des nationalen Schnitts, der mit der Note 3,2 angegeben wird.
Am unteren Ende der Skala erst taucht der Lohn auf. Trotzdem seien die Bündner Primar- und Oberstufenlehrpersonen mit der letzten Lohnrunde soweit zufrieden, dass sie ihren Lohn mit der Note 4,3 bewerteten hätten, schrieb der Verband.
Kindergartenlehrpersonen weniger zufrieden
Weniger zufrieden mit der beruflichen Situation sind offenbar die Bündner Kindergartenlehrpersonen. Sie geben ihrem Lohn die Note 3,7. Mit einer 2,7 die tiefste Note bekam die «Abgeltung der Klassenleitungsfunktion», die laut dem Lehrerverband «im Schulgesetz für die Kindergartenlehrpersonen schlicht nicht vorgesehen wurde».
Insgesamt bilanziert der Bündner Lehrerverband bei der Zufriedenheit im Lehrberuf trotz der eher schlechten Noten ein leicht positives Bild. Einerseits liege die Zufriedenheit höher als in den Studien von 1990, 2001 und 2006, andererseits seien keine neue Reformen in Sicht, sofern der Lehrplan 21 nicht als Reform betrachtet werde.
Im Unterricht, im Kernbereich der Arbeit der Lehrpersonen, ist die Zufriedenheit mit der Note 5 hoch. 86 Prozent der Lehrpersonen würden ihren Beruf erneut ergreifen.