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Graubünden Luxushotel «Goldenes Ei» bleibt Davos erhalten

Die Pächterin des Davoser Hotels Intercontinental hat nach nur einem halben Jahr Betrieb die Bilanz deponiert – geschlossen wird das Hotel aber nicht. Bereits wenige Stunden nach Bekanntgabe präsentierte die Grossbank Credit Suisse schon die Nachfolge: Die Davoser Weriwald AG übernimmt.

Erst vor einem halben Jahr hatte das Intercontinental Hotel in Davos seine Pforten geöffnet. Nun hat die Betreiberin, die Stilli Park AG, beim Bezirksgericht in Chur die Bilanz deponiert. Auf rund 3 Millionen Franken sollen sich die Schulden insgesamt belaufen. Das Unternehmen musste seine Insolvenz anmelden.

Schuld am Konkurs habe niemand, sagte der Verwaltungsratspräsident der Stilli Park AG, Martin Buchli. Der Grund für die Pleite liege am Misserfolg des Objekts. «Nach dem WEF sind die Individualgäste ausgeblieben und wir hatten eine miserable Wintersaison; zudem sind April und Mai traditionell schwach», sagte Buchli.

Auch Bauunternehmer und früherer Glarner Ständerat This Jenny verliert viel Geld mit dem Konkurs. Er ist Aktionär der Stilli Park AG und sah das Ende schon kommen. «Der Businessplan war viel zu optimistisch. Man ging von Auslastungen von bis zu 60 Prozent aus.» Das im ersten Betriebsjahr, das konnte nicht funktionieren, sagte Jenny.

Die Stilli Park AG hatte das Luxushotel von der Credit Suisse (CS) gepachtet und zusammen mit der international tätigen Hotelkette Intercontinental als Hotelbetreiberin einen Management-Vertrag abgeschlossen.

Mitarbeiter erhalten neue Verträge

Nur wenige Stunden, nachdem die Stilli Park AG ihren Konkurs bekanntgab, konnte aber die Credit Suisse schon eine neue Pächterin präsentieren: die Davoser Weriwald AG.

Die Gesellschaft bezweckt gemäss eigenen Angaben direkt oder indirekt das Führen, Beraten oder Finanzieren von Hotel- und Gastronomiebetrieben. Sie stelle die nahtlose Weiterführung des Hotels Intercontinental sicher, hiess es. Allen Mitarbeitenden, die in ungekündigten Arbeitsverhältnissen stünden, würden Arbeitsverträge mit der neuen Pächterin angeboten.

Grösstes Hotelprojekt im Alpenraum

Der Immobilienfonds der CS hatte 155 Millionen Franken in den Bau des Hotels investiert. Weitere Gelder flossen in den Bau von 38 Zweitwohnungen. Nach der Eröffnung des Hotels sagte Fondsmanager Lucas Meier, das Intercontinental in Davos sei eines der grössten Hotelprojekte überhaupt im Alpenraum.

Das Hotel wird aufgrund seiner Farbe und Form auch «Goldenes Ei» genannt. Es verfügt über 216 Zimmer und Suiten mit Balkonen. Der Spa-Bereich umfasst über 1200 Quadratmeter und die Konferenzräume erstrecken sich über eine Fläche von 1500 Quadratmeter. Das Hotel verfügt zudem über drei Restaurants, Bars und ein Sportgeschäft. Der Betrieb zählt 200 Angestellte.

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