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Graubünden Mehrzweckhalle: Der Valser Deal

Die neue Mehrzweckhalle soll an einem anderen Ort stehen als ursprünglich geplant. Anpassen will der Gemeindevorstand auch den Beitrag, den Unternehmer Remo Stoffel zahlen muss: Statt ursprünglich 6 Millionen Franken sollen es noch 4,5 Millionen sein. Grund seien veränderte Vertragsbedingungen.

2012 verkaufte die Gemeinde Vals ihre Therme an Unternehmer Remo Stoffel. Mit ein Grund war seine Zusicherung, mit 6 Millionen Franken eine neue Mehrzweckhalle mitzufinanzieren.

Seither hat sich einiges verändert. Beim Ausarbeiten eines Projekts kam die Gemeinde zum Schluss, dass eine Einfachhalle reichen würde. Gleichzeitig entwickelte Remo Stoffel mit seiner Firma neue Visionen für Vals. Die Pläne für ein Hochhaus und einen Park des Stararchitekten Tadao Ando machten weltweit Schlagzeilen.

Kein Interesse mehr an der Nutzung

Dies habe Folgen gehabt für die weitere Planung der Mehrzweckhalle, sagt Gemeindepräsident Stefan Schmid: «Die Firma 7132 teilte der Gemeinde mit, dass sie an einer gemeinsamen Nutzung der Halle nicht mehr interessiert sind», gleichzeitig sei auch klar geworden, dass es den ursprünglichen Standort für den Ando-Park brauche.

Ursprüngliche Vereinbarung

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Leute füllen Abstimmungszettel aus, Keystone

Am 9.3.2012 sagte die Gemeindeversammlung Ja zu folgendem Angebot: «Sofern sich die Gemeinde mit CHF 6 Mio. beteiligt, verpflichtet sich die Stoffelpart AG ihrerseits zu Investitionen von CHF 6 Mio. in gemeinsam nutzbarer Infrastruktur beim Parkplatz Rovanada».

Im Vertrag von 2012 (siehe Kasten) ist jedoch sowohl Standort wie auch die gemeinsame Nutzung festgeschrieben. Man habe deshalb einen neuen Vertrag verhandelt, sagt Stefan Schmid. Diese wurde gestern als Abstimmungsbotschaft für den 18. März publiziert.

Preisschild für die Gemeinde

Remo Stoffel muss 1,5 Millionen Franken weniger zahlen, weil er auf eine Mitbenutzung und Mitbesitz der Mehrzweckhalle verzichtet. Gleichzeitig kommt ihm die Gemeinde mit einem neuen Standort neben der Schule entgegen. Aufgeschlüsselt schlage der Verzicht auf das Nutzungsrecht mit 2 Millionen zu Buche, während für den neuen Standort 0,5 Millionen gegengerechnet würden, sagt Gemeindepräsident Stefan Schmid gegenüber Radio SRF.

Er ist überzeugt davon, dass es sich um eine gute Lösung handelt. Damit würde die Halle der Gemeinde gehören. Auch sei man noch nie so nahe an der Realisierung der Mehrzweckhalle gewesen, die sich das Dorf bereits seit Jahrzehnten wünsche.

Am 18. März müssen die Valser und Valserinnen entscheiden, ob sie es auch eine gute Lösung finden. Bei einem Ja kommt auch ein Planungskredit von 300'000 Franken zur Abstimmung. Bei einem Nein müsste sich die Gemeinde bis Ende September 2016, ob sie auf die ursprüngliche Variante oder einen angepassten Vertrag setzen will. Dann läuft laut Botschaft eine Frist aus, mit der der Beitrag von Remo Stoffel hinfällig würde.

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