Über eineinhalb Jahre war die Therme Vals ein Gerichtsfall. Am 9. März 2012 entschied die Gemeindeversammlung, die Aktien der Hotel und Thermalbad Vals AG für 7,8 Millionen Franken dem Churer Immobilienunternehmer Remo Stoffel zu verkaufen.
Zehn Tage zu spät
Gegen den Beschluss der Gemeindeversammlung erhoben am folgenden 16. April vierzehn Privatpersonen Beschwerde ans Bündner Verwaltungsgericht. Das Verwaltungsgericht trat auf die Beschwerde allerdings gar nicht erst ein.
Die Richter in Chur waren zum Schluss gekommen, dass die Betroffenen die zehntägige Frist für eine Stimmrechtsbeschwerde verpasst hatten. Das Bundesgericht bestätigt nun diese Auffassung und weist die Beschwerde der vierzehn Valserinnen und Valser ab.
Enttäuschung und Sorgen bei den Gegnern
Bei Peter Schmid, der an vorderster Front gegen den Kauf durch Remo Stoffel gekämpft hat, ist die Enttäuschung gross: «Es war eine Gratwanderung wegen der Frist», ihre Argumente hätten die Richter nicht überzeugt und dies müsse akzeptiert werden. Der Valser macht sich nun Sorgen um die Zukunft des Dorfes «Eine schwierige Zeit könnte jetzt anbrechen». Für Schmid ist die Therme als wirtschaftlicher Leuchtturm des Dorfs gefährdet wegen des neuen Besitzers.
Stoffel will investieren
Auf der anderen Seite steht der Immobilienunternehmer Remo Stoffel, der froh ist, dass nun eine Entscheidung gefallen ist: «Wir sind froh, dass die Spekulationen vom Tisch sind».
Laut Vereinbarung mit der Gemeinde muss Stoffel 50 Millionen Franken in das bestehende Hotel und einen Neubau investierten. Ziel sei, im kommenden Frühling für den Neubau erste Pläne zu präsentieren sowie mit der Sanierung zu starten.
Genaue Pläne existieren bisher nicht, der Investor verspricht aber: «Wir wollen in Vals so schnell wie möglich investieren». Das Gleiche gilt auch für die versprochene Mehrzweckhalle. Hier ginge es darum, verschiedene Projektvarianten auszuarbeiten.