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Graubünden Natur pur: Was aus einer grossen Vision geworden ist

Der Nationalpark erzählt die Geschichte von Pionieren mit einer grossen Vision: Ein Stück Erde sollte unter «Totalschutz» gestellt und sich selber überlassen werden. Diese Idee erwies sich als Illusion. Trotzdem wären die Gründer über den heutigen Park wohl nicht allzu betrübt.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts: Steinbock, Adler, Luchs und Wolf sind beinahe ausgestorben. Die Industrialisierung ist auf dem Vormarsch. Die Menschen verunsichert. In diesem Umfeld träumen die Wissenschaftler Paul Sarasin und Carl Schröter von einer perfekten Welt.

Sie finden diese mit Hilfe des Engadiners Steiven Brunies im Gebiet Cluozza am Ofenpass. Ein Stück Natur soll wieder zum «alpinen Urwald» werden. Am 1. August wird der Schweizerische Nationalpark gegründet. Wie Historiker Patrick Kupper aufzeigt, erweist sich dies später als Ilusion:

Nicht Urnatur wurde wieder hergestellt, sondern eine neue Wildnis geschaffen.
Autor: Patrick Kupper Historiker

Wildnis schaffen

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Kupper, Patrick: Wildnis schaffen. Eine transnationale Geschichte des Schweizer Nationalparks. Haupt Verlag 2012.

Für ihn ist das Experiment der Naturschutzkommission gescheitert. Aber: «Würden ihre Mitglieder noch leben, wären sie deswegen vermutlich nicht allzu betrübt. Vielmehr wären sie wohl stolz darauf, ein Experiment angestossen zu haben, das auch noch hundert Jahre später läuft und interessante Ergebnisse liefert.»

SRF1; Regionaljournal Graubünden 17.30 Uhr

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