Im März letzten Jahres nahm das Volk die Zweitwohnungsinitiative an. Sie beschränkt die Ferienwohnungen je Gemeinde auf 20 Prozent und zwingt die Tourismusregionen neue Wege zu gehen. Die Gebirgskantone haben deshalb eine Studie in Auftrag gegeben. Diese wurde am Montag veröffentlicht. Sie rät, Ferienwohnungsbesitzer vermehrt zum Vermieten ihrer Wohnung zu animieren.
Ein erhebliches Hindernis zur Erhöhung der Anzahl an mietbaren Wohnungen sei die fehlende Vermietungsbereitschaft der Besitzer, heisst es in der Studie. In dieser Hinsicht müsste mehr Überzeugungsarbeit geleistet werden. Ausserdem sollten die Gemeinden die Einführung einer Zweitwohnungsabgabe in Erwägung zu ziehen.
Destinationsentwicklung zentral
Zur Belebung der Nachfrage nach Ferienwohnungen hält die Studie die Destinationsentwicklung für zentral. Dazu sei eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Ortschaften nötig. In Ergänzung dazu müsste die Attraktivität ausserhalb der Hochsaison gesteigert werden.
Keine Limiten setzt die Zweitwohnungsinitiative beim Bau von bewirtschafteten Ferienwohnungen, also «warmen Betten». Auf diesem Markt sieht die Studie Potenzial. Es seien aber Modelle zu entwickeln, die in den Schweizer Tourismusregionen noch wenig verbreitet seien. Time-Sharing-Ressorts oder dezentrale Hotels gehörten dazu.
«Neuausrichtung ist langwierig»
Die Gebirgskantone kommen aufgrund der Studie zum Schluss, «dass der Weg zur Neuausrichtung der Tourismuspolitik anspruchsvoll und langwierig wird». Patentrezepte gebe es keine. Jede Region müsse ihre Instrumente finden und entwickeln. Die Gebirgskantone wollen eigenen Angaben zufolge Anstösse geben damit betroffene Orte Strategien mit Massnahmenplänen entwerfen und umsetzen. Inwieweit gerade kleineren Tourismusorten finanziell und personell Hilfe geboten werden könne, sei zu prüfen.
Zu der Regierungskonferenz der Gebirgskantone gehören Graubünden, Tessin, Wallis, Uri, Obwalden, Nidwalden und Glarus. Präsidiert wird die Konferenz derzeit vom Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli.