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Graubünden Neuer Albulastollen wird zur Kühltruhe

Seit fünf Monaten wird am neuen RhB-Albulatunnel gearbeitet – aktuell sind die Verantwortlichen besonders gefordert. Sie müssen eine geologische Schwachschicht im Fels einfrieren. Dank dieser Methode kann eine Katastrophe wie sie vor 100 Jahren passiert ist, verhindert werden.

Vor 112 Jahren wurde der RhB-Tunnel von italienischen Gastarbeitern in nur fünf Jahren gebaut. Knackpunkt der Bauarbeiten war die Durchörterung der 100 Meter mächtigen Rauwacke-Gesteinsformation. Dieses weiche Gestein wurde den Tunnelbauern zum Verhängnis.

Am 29. Juli 1900 brach plötzlich eine gewaltige Wassermenge in den Tunnel ein, welche so grosse Massen feinsten Dolomitsand mit sich brachte, dass das Geleise und die ganze Stollensohle auf 500 Metern Länge damit bedeckt wurde. 16 Tunnelarbeiter verloren ihr Leben.

Aus den Fehlern von damals haben die heutigen Tunnelbauer gelernt. Die schwache Zone im Berg wird beim Neubau mit einer speziellen Methode gesichert.

Aktuell stossen Spezialisten 60 Meter lange Rohre in das weiche Gestein. Im Frühling werden diese mit Schläuchen und einer speziellen Flüssigkeit aus Sole, Salz, Wasser und Chemikalien gefüllt. Die Rohre werden an Maschinen angeschlossen und funktionieren nun wie die Kühlstäbe einer Kühltruhe.

Der Berg kann auf Minus 15 Grad abgekühlt werden. Die Maschinen können sich dank diesen Massnahmen sicher durch den Berg bohren. Bis heute wurde diese Methode in der Schweiz erst einmal angewendet, erklären die Fachleute.

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