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Graubünden Olympia 2026: St. Moritz, Chur oder Zürich

Ein hektisches Wochenende für die Bündner Olympiapromotoren: Zuerst das grundsätzliche Ja des Sportparlamentes, dann die Konkurrenz durch die Landesausstellung 2027 in der Ostschweiz. Andreas Wieland, Präsident des Konzeptteams, äussert sich zum Stand des Projekts.

Im Gespräch mit dem «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF nimmt Andreas Wieland, Leiter des Bündner Olympiaprojekts, erstmals Stellung zum möglichen Namen der Olympiakandidatur. Im Konzept vorgesehen seien St. Moritz, Chur und Zürich. «Ich könnte Ja zu Zürich als Host City sagen», antwortet Wieland auf eine entsprechende Frage. Ein Entscheid sei aber noch nicht gefallen.

Gian Gilli als Mann im Hintergrund

Das Konzept arbeitet für Graubünden der alte Mister Olympia aus. Gian Gilli – als Mitarbeiter von Ringier Infront – sei hauptsächlich dafür verantwortlich, so Andreas Wieland nach dem Gespräch gegenüber Radio SRF. «Bisher haben wir 200'000 Franken dafür ausgegeben».

Zusammenarbeiten will Graubünden mit dem Kanton Zürich. Hier sei eine offene Frage, ob das IOC mit den Distanzen zwischen den einzelnen Austragungsorten einverstanden sei. Man habe mit Exponenten des IOC gesprochen und müsse feststellen: «Es ist an der Grenze der Ausdehnung, aber sollte funktionieren».

Mit dem Kanton Zürich haben die Bündner Olympiapromotoren Kontakt über die Regierung des Kantons Graubünden aufgenommen. Die Staatskanzlei Zürich teilt auf Anfrage mit, dass die Zürcher Regierung am 8. Januar in einem kurzen Brief geantwortet habe, man sei grundsätzlich interessiert und bereit für ein Gespräch. Erste Kontakte seien geknüpft worden an einem Hockey-Match unter anderem mit dem Zürcher Regierungsrat Mario Fehr, erzählt Andreas Wieland.

Konkurrenz durch die Landesausstellung

Dem Olympiaprojekt in Graubünden könnte jedoch Konkurrenz von ungewohnter Seite erwachsen: Nämlich nicht nur von anderen Olympia-Projekten, sondern auch von der Expo 2027, der geplanten Landesausstellung in der Ostschweiz am Bodensee. «Wir sind schon sehr weit», sagt selbstbewusst Carmen Haag, Thurgauer Regierungsrätin und Präsidentin des Steuerungsausschusses.

Doch zurücklehnen können sich die Expo-Promotoren nicht. Die erste Zusage des Bundesrats ist vorläufig und gilt für die Planungsphase. Bündner Olympiapromotor Andreas Wieland sagt dazu: «Ich erinnere mich noch an die letzte Expo und die vielen Startversuche». Auch seien die beiden Anlässe unterschiedlich mit dem Fokus auf Kultur und Sport.

Der Preis für Grossveranstaltungen

Expo oder Olympia oder beides, diese Frage hatte Bundesrat Guy Parmelin vergangenen Samstag an einer Veranstaltung in Chur aufgeworfen, wie die Zeitung «Schweiz am Sonntag» berichtete. Sein Sprecher Renator Kalbermatten sagt heute Montag stellvertretend für ihn: «Wichtig ist das Bewusstsein: So grosse Anlässe kosten, jemand muss sie finanzieren und das muss man rechtzeitig diskutieren».

Zum Thema

Weniger relevant sei die geografische Nähe von Ostschweiz und Graubünden, sagte der Bundesratssprecher weiter. Im Vordergrund stehe klar die finanzielle Frage.

Radio SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs

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