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Graubünden Olympische Spiele: Bündner Olympia-Skeptiker melden sich zu Wort

Die Ankündigung der Bündner Regierung, das Volk am 12. Februar 2017 wieder über Olympische Winterspiele abstimmen zu lassen, hat vor allem die Skeptiker auf den Plan gerufen. Bürgerliche Politiker zeigten sich überrascht vom Tempo, das die Regierung anschlägt.

Die Befürchtung des Komitees Olympiakritisches Graubünden werde durch die erneute Abstimmung über Olympische Winterspiele 2026 bestätigt. Wieder müsse die Bevölkerung die «Katze im Sack kaufen», teilte das Komitee mit. Der enge Zeitplan bis zum Abstimmungstermin Mitte Februar lasse es nicht zu, die genauen Kosten für Infrastrukturen und Sicherheit aufzulisten.

Das Komitee setzt sich laut eigenen Angaben gegen die Pläne einer bündnerischen Kandidatur zur Wehr. Was die Abstimmung am 12. Februar 2017 betrifft, spricht es sich bereits gegen eine Kandidatur aus, weil die «Pseudoreform-Agenda 2020 an den Rahmenbedingungen des Internationalen Olympischen Komitees nichts Wesentliches geändert hat»."

«Fragen über Fragen»

Sie habe «Fragen über Fragen» zum Olympia-Dossier, teilte die SP Kantonalpartei mit. Sie schrieb ausserdem, sie sei bereit, sich mit der Regierung und den Wirtschaftsverbänden an einen Tisch zu setzen.

Die Sozialdemokraten appellieren aber an die Eigenverantwortung der Bündner Wirtschaftsverbände, welche die Idee der Olympischen Winterspiele neu lancierten. Die Verbände sollten zeigen, dass es ihnen ernst sei. Dieser Eindruck fehle bislang, so die SP.

Viel zu tun

Die bürgerlichen Parteien, die der Olympia-Frage traditionell eher positiv gegenüber stehen, zeigten sich überrascht vom Tempo der Kantonsregierung. Es gebe viel zu tun, damit diese Abstimmung gewonnen werden könne, sagte Marcus Caduff, CVP-Fraktionschef im Kantonsparlament gegenüber dem «Regionaljournal Graubünden» auf SRF 1.

Bei der Abstimmung muss das Bauchgefühl angesprochen werden.
Autor: Rudolf Kunz Fraktionspräsident FDP

Gian Michael, Fraktionschef der BDP, sagte auf SRF 1, es sei wichtig, bald abzustimmen. Nach dem Nein zu den Winterspielen im Jahr 2013 brauche es das Okay der Bevölkerung. Bei der Abstimmung, so der freisinnige Fraktionschef Rudolf Kunz, sei die Bevölkerung auch emotional von der Notwendigkeit der Spiele zu überzeugen.

Im März 2013 hatten sich die Stimmberechtigten mit knapp 53 Prozent gegen die Spiele ausgesprochen. Sogar 77 Prozent Nein-Stimmen lagen bei der Abstimmung im März 1980 in den Urnen. Dazwischen waren mehrere Anläufe in Graubünden für die Veranstaltung Olympischer Winterspiele unternommen worden, die aber nicht zur Abstimmung kamen.

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