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Graubünden Puschlav: Kriminaltourismus hält Polizei und Bürgerwehr auf Trab

Seit Mitte Oktober wurde im Puschlav nicht mehr eingebrochen. Die Verantwortlichen führen dies auf die erhöhte Polizeipräsenz im Tal zurück. Sie hoffen nun, dass diese Entwicklung auch eine private Bürgerwehr von Patrouillen abhält.

Seit Juli 2014 wurde im Puschlav 40 Mal eingebrochen. 16 Diebstähle zählten die Behörden alleine in der ersten Hälfte des Oktobers. Um gegen die Kriminaltouristen zu kämpfen, haben Einheimische eine Bürgerwehr auf die Beine gestellt. Mehrere Bündner Medien haben darüber berichtet. Gleichzeitig hat die Polizei auf den anhaltenden Protest der lokalen Behörden reagiert. Die Präsenz der Polizei wurde im ganzen Tal erhöht.

Zusätzliche Polizei

Die Behörden sind überzeugt, dass diese zusätzlichen Patrouillen der Polizei die Kriminaltouristen abgeschreckt haben. Sie hoffen, dass damit auch die Bürgerwehr überflüssig wird. «Wir müssen den Leuten in Gesprächen klar machen, dass das Problem durch die erhöhte Polizeipräsenz gelöst werden kann, und dass nicht die Bürger die Arbeit der Polizei machen müssen».

Laut dem Puschlaver Gemeindepräsidenten Allessandro della Vedova ist es mit mehr Polizisten im Tal «um die Bürgerwehr ruhig geworden». Auch dürfe man diese Leute nicht kriminalisieren, die Aktion der Einheimischen sei gut gemeint gewesen.

Aktion in Bern geplant

In Sachen Sicherheit fordern die Puschlaver weitere Massnahmen. Allessandro della Vedova hat bereits Kontakt aufgenommen mit seinem Parteikollegen und Nationalrat Martin Candinas. Dieser bestätigt, er werde sich in Bern dafür einsetzen, «dass den Grenzposten in Graubünden auch in Zukunft genug Personal zur Verfügung steht». Angedacht sei ein Treffen zwischen dem Puschlaver Gemeindepräsidenten und der Bündner Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf.

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