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Graubünden Region Viamala hat neue Lösung für Tourismusfinanzierung

Zwei Jahre nach dem deutlichen Nein zu einem neuen kantonalen Tourismusgesetz haben die 25 Gemeinden der Region Viamala einem entsprechenden kommunalen Gesetz zugestimmt. 1,6 Millionen Franken sollen jährlich für Werbung, touristische Angebote und Infrastruktur eingesetzt werden.

Das Problem ist so alt wie der Tourismus selber: Man möchte den Gästen etwas bieten und dafür braucht es Infrastruktur. Doch für Winterwanderwege oder das Infobüro können Tourismusorte nichts verlangen. Bereits vor zwei Jahren wollte deshalb Graubünden das Finanzierungsproblem mit einem kantonalen Gesetz über Tourismusabgaben lösen. Die Vorlage fiel jedoch am 25.11.2012 an der Urne durch.

Die Region Viamala hat jetzt aufgrund der damaligen Vorlage ein ähnliches kommunales Gesetz formuliert. 25 Gemeinden der Talschaften Domleschg, Avers, Schams und Rheinwald haben seit Frühling 2014 darüber abgestimmt. Am Sonntag hat nun auch als letzte Gemeinde Thusis grünes Licht gegeben.

Die Zustimmung zur Vorlage habe man unter anderem durch eine gute Zusammenarbeit erreicht, sagt Hansjürg Gredig vom Vorstand der regioViamala.

Wir hatten eine grosse Kommission, die gut vernetzt war.
Autor: Hansjürg Gredig Vorstandsmitglied regioViamala

Vom Prinzip her sei das neue kommunale Gesetz die gleiche Lösung wie bei der kantonalen Vorlage: Statt Kurtaxen oder anderen Modellen zahlen neu alle Betriebe einen Beitrag, die vom Tourismus profitieren. Dazu gehören neben Hotels auch das Gewerbe oder die Landwirtschaft. Vorstandsmitglied und Landwirt Hansjürg Gredig bezahlt künftig für seinen Betrieb laut eigener Auskunft 200 Franken.

Viel Aufwand für eine regionale Lösung

Im Unterschied zur kantonalen Vorlage seien die Beträge tiefer und teilweise auch die Berechnung anders gelöst. Künftig sollen der Region Viamala über diese Tourismusabgabe 1,3 Millionen Franken zur Verfügung stehen. Zusammen mit Einnahmen von Viamala Tourismus ergibt dies laut der Botschaft zum Gesetz 1,6 Millionen. Das sind 200'000 Franken mehr als heute.

Fast zwei Jahre hat die Region Viamala an diesem Projekt gearbeitet. Es sei aufwändig gewesen, sagt Vorstandsmitglied Hansjürg Gredig. Auf die Frage, ob ein kantonales Gesetz einfacher gewesen wäre, antwortet er: «Es wäre von der Verbindlichkeit her besser gewesen», man hätte nicht 25 Abstimmungen benötigt.

Auch andere Regionen haben in den vergangenen zwei Jahren eigene Tourismusfinanzierungen entwickelt. Neue Gesetze haben beispielweise Flims, Laax und Falera oder Disentis zusammen mit der Gemeinde Tujetsch.

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