Seit Anfang Jahr amtet Lorenzo Anastasi in Roveredo als Kommissär der Bündner Regierung und als Gemeindepräsident. Dies wurde nötig, weil damals drei der fünf Gemeindevorstände den Hut nahmen. Roveredo war nicht mehr handlungsfähig.
Die politischen Wirren im Dorf gingen auf einen alten Konflikt zurück, sagt Misoxkorrespondent Hanspeter Gschwend. Er, der selber in der Gemeinde lebt, sagt: «Alte und neue politische Kräfte stehen sich gegenüber. Die beiden Blöcke blockieren sich ständig.»
Nun sind Ende Oktober die Ersatzwahlen. Ob danach allerdings Ruhe einkehrt sei fraglich, sagt Gschwend. Zur Wahl stellten sich nur Kandidaten der neuen politischen Kräfte, die etablierten Parteien FDP und CVP, würden sich nicht beteiligen.
Das könne durchaus wieder Nährboden für weitere Streitereien sein, glaubt Gschwend.