Rumantsch Grischun erlitt als Alphabetisierungssprache in der Schule einen Rückschlag. Einige der Gemeinden kehrten von der Standardsprache zurück zu einem der fünf rätoromanischen Idiome, was in den rätoromanischen Gemeinden von heftigen Kontroversen begleitet war.
Nun hat die politisch-strategische Begleitgruppe der Lia Rumantscha, des Dachverbandes der rätoromanischen Sprachverbände, einen Vorschlag für dem Umgang mit Rumantsch Grischun und den Idiomen ausgearbeitet. Die Gruppe schlägt der Kantonsregierung ein Koexistenzmodell vor.
Der Kompromiss heisst Koexistenz
Rumantsch Grischun und die Idiome sollen in der Schule ihren Platz haben und damit sowohl die Befürworter des Rumantsch Grischun als auch jene der Idiome zufrieden stellen. Diejenigen Schulen, die ein Idiom als Alphabetisierungssprache verwenden, sollen Rumantsch Grischun so lehren, dass es Schülerinnen und Schüler lesen und verstehen können.
Modell ins Gesetz
Ist Rumantsch Grischun in einer Gemeindeschule die Alphabetisierungsprache soll das örtliche Idiom passiv vermittelt werden. Weiter schlägt die Gruppe vor, dass sich Schülerinnen und Schüler künftig intensiver mit der rätoromanischen Sprache und Kultur auseinandersetzen.
Die politisch-strategische Begleitgruppe der Lia Rumantscha möchte das Koexistenzmodell ab sofort zum integralen Bestandteil des Lehrplans erklären und überdies im Schulgesetz verankern. Gefordert von der Regierung wird weiter ein Konzept zur Förderung und für den Unterricht des Rätoromanischen in der Schule.