Der starke Franken und der Rückgang bei den russischen Gästen drücken in diesem Jahr auf die Übernachtungszahlen. Die Anzahl der Logiernächte wird in der Schweiz um 0,6 Prozent zurückgehen. Das Tourismusjahr 2016 soll dann einen leichten Aufschwung bringen.
Prognosen für Graubünden im Minus
Länger auf Besserung warten muss, laut den Prognostikern, der Kanton Graubünden. Dieser lebt traditionell von Schweizer und Deutschen Gästen. Doch die Deutschen können sich die Schweiz wegen dem starken Franken nicht mehr leisten. Die Schweizer dagegen reisen ins günstigere Ausland. Im Gegensatz zu anderen Tourismusregionen kann Graubünden das Loch nicht mit asiatischen Gästen füllen. Diese fehlen dem Kanton.
Aus diesen Gründen sagt die Konjunkturforschungsstelle (KOF) für die Jahre 2015 und 2016 ein Minus von knapp 3,5 Prozent voraus. Erst im Jahr 2017 soll das Pendel in ein leichtes Plus umschlagen.
«Jetzt geht es ums Überleben»
Mit den Prognose der Konjunkturforschungsstelle konfrontiert, sagt der oberste Bündner Hotelier, Ernst Wyrsch gegenüber dem «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF:«Jetzt geht es ums Überleben. Die Hoteliers müssen sich zusammen tun, sie müssen Kooperationen eingehen um die Kosten zu senken», so Wyrsch.
Die Betriebe müssten gemeinsam werben, gemeinsam einkaufen und auch Personal austauschen. Trotz solchen Massnahmen werde es zu einer Strukturbereinigung kommen. Wyrsch glaubt, dass in Graubünden zwischen 10 und 15 Prozent der Hotelbetriebe in den nächsten Jahren schliessen müssen.
Diese Befürchtungen teilt auch Regierungsrat Jon Domenic Parolini. Die Regierung versuche Gegensteuer zu geben. Unter anderem habe man erst kürzlich Geld gesprochen für eine Werbeoffensive bei den Schweizer Gästen. Auch hofft Parolini auf das neue Wirtschaftsförderungsgesetz: «Mit diesem wird Geld zur Verfügung gestellt für Leuchtturmprojekte im Tourismus und der Hotellerie».