Auf dem Baugelände riecht es nach Teer. Zwischen Baggern und meterhohen Materialhaufen ragen die Fundamente des ehemaligen Gaswerks aus dem Boden. 1975 wurde der grösste Teil des Gaswerks abgerissen, heute steht nur noch die ehemalige Werkstatt. Mit einer Mappe unter dem Arm und Helm auf dem Kopf steht Geologe Reto Wanner auf einer der Mauern. Die Baureste seien samt Abfällen einfach vergraben worden:
Alle oberirdischen Gebäudeteile wurden in den Untergeschossen deponiert und das Gebäude flach gewalzt.
Darüber sei eine bis zu 80 Zentimeter dicke Erdschicht gelegt worden, dem Untergrund für die Schrebergärten. In einem der ehemaligen Räume lagert heute blauschwarzer Schlam. Ein Bagger ist daran, das Material auf einen Lastwagen zu schaufeln. Eisencyanid sei dies, sagt Wanner. Das Abfallprodukt fiel bei der Gasproduktion an.
Entsorgung in Holland
Rund 8300 Kubikmeter Erde sollen bis zu den Sommerferien ausgehoben und korrekt entsorgt werden. Dafür zuständig ist Christof Münch, Projektleiter eines Entsorgungsunternehmens. An diesem Morgen bringen zwei Lastwagen Material nach Basel, das dann nach Holland verschifft wird.
Es hat in Holland Anlagen für die thermische Verwertung, die es bei uns nicht gibt.
Etwa 200 Kubikmeter seien bisher ins Ausland gebracht worden. Das meiste Material könne jedoch in der Schweiz entsorgt oder gereinigt werden.
Statt Schrebergärten neue Wohnungen
Budgetiert sind für die Sanierungsarbeiten 3,5 Millionen Franken. Danach soll das Gelände mit neuen Wohnungen überbaut werden. Laut Botschaft des Stadtrats wird es gleichzeitig einen Eintrag im Kataster der belasteten Standorte geben, da ein Teil des Material weiterhin verschmutzt ist. Ziel sei es, die «die konkrete Gefährdung des Grundwassers zu bannen».
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr